Zentralamerika Teil 3


Costa Rica 

17.Mai - 22. Juni 2018

 

 

Costa Rica, die grüne Perle Zentralamerikas ist ein modernes und politisch überaus stabiles Land. Das kleine Land, kaum größer als Niedersachsen ist Teil der zentralamerikanischen Landbrücke und erstreckt sich auf einer Länge von 450 km zw Karibischem Meer und Pazifik. Eine Gebirgskette mit Höhen über 3000 m trennt die beiden Küsten.
Nach CR reist man nicht nur wegen der überaus schönen Strände an Karibik und Pazifik. Zahlreiche Nationalparks und private Naturreservate mit ihrer artenreichen Tier- und Planzenwelt sind die größten Sehenswürdigkeiten des Landes. Die Ticos, so nennen sich die Costaricaner, sind stolz auf ihr grünes Paradies u haben sich ganz dem Ökotourismus verschrieben. 1/3 des Landes steht inzw. unter Naturschutz.
Gleich nach der Grenze fahren wir auf die schöne Finca "Canas Castilla" u treffen dort viele gestrandete Overlander nach der Flucht aus dem politisch kriselnden Nicaragua. Wir erledigen das übliche Reisefacilitymanagement und lassen uns von Agi und Guido mit Schweizer Spezialitäten bekochen. Im riesigen Guanacastebaum turnen die Affen über uns. Guido erzählt, dass das Hauskrokodil, welches täglich im Fluss zu sehen ist, vor ein paar Tagen seinen jungen Hund gefressen hat.



 
 
 



Bei unserer Wanderung zum Mirador beobachten wir eine Blattschneiderameisenkolonie u können gar nicht genug kriegen von diesem Naturschauspiel. Eine Armee von fleisigen Arbeitern ist hier am Werk. Oben am Mirador angekommen haben wir einen herrlichen Blick über die trockene Guanacasteregion. Einige Bäume tragen lange grüne Schoten u beim Abendessen erfahren wir, das sind die Schoten des Moringabaumes. Moringapulver oder auch Tee wird derzeit in Europa als Vitalstoffwunder gehypt und schmeckt auch als Dip ganz wunderbar.


Lago Arenal

Über die Cordillera Guanacaste fahren wir unser nächstes Ziel, den Lago Arenal, an. Es geht hoch in die Berge, durch satt grüne Landschaft. Alles ist piccobello sauber und auch die Wäsche hängt man hier in Costa Rica auf die Leine und nicht mehr an den Stacheldraht, sowie in Mexiko.






In Nuevo Arenal wollen wir auf der Gemeindewiese hoch über dem See übernachten. Doch als wir ankommen ist wg eines Angelwettbewerbes fast kein Durchkommen. Doch die Ticos haben unsere Situation schnell erkannt u weißen uns einen Platz zu mit dem Hinweis, dass wir spätestens in 2 Std den Platz für uns alleine haben. Also Stühle raus u Seeblick genießen.




Der Deutsche Bäcker im Dorf ist bekannt u wir gönnen uns ein, naja fast, deutsches Frühstück mit Schwarzbrot, Weißwurst, Breze und Weißbier. Ein Brot u 2-3 Gebäckstücke zum Cafecito nehmen wir noch mit und zahlen dafür umgerechnet 45 E.........Wums!!!!! Costa Rica ist teuer geworden u der Deutsche Bäcker nutzt das wohl gnadenlos aus.


Arenal Hanging Bridges und der Kameratod

 

 

Dieses Hängebrückensystem liegt in einem 250 ha großen Privatreservat, das überwiegend aus Primärregenwald besteht. Bei unserem Rundgang überqueren wir zahlreiche Brücken in bis zu 60 m Höhe auf Höhe der Baumwipfel. An vielen Stellen bietet sich ein herrlicher Blick zum Vulkan Arenal. Dunkle Wolken ziehen auf und im Nu ergießt sich ein Tropenregen über uns. So schnell können wir gar nicht reagieren und die Spiegelreflexkamera ist vermtl bereits abgesoffen. Wir haben noch ca 2 km Rückweg vor uns und ergeben uns dem Regenguss. Bei diesen Regenmassen kracht auch noch einen halben Meter hinter uns ein ordentlicher Ast vom Baum. Glück gehabt!!! Der Tropenregen begleitet uns bis zur LAU.BE u wir lassen die nassen Klamotten erstmal vor der Tür liegen u gießen das Wasser aus den Schuhen. Schnell wird klar, die Spiegelreflexkamera ist nicht mehr zu retten...........wie gut, dass wir unsere kleine pfiffige Reisekamera noch dabei haben.


 
 







Monteverde Nebelwald-Reservat - ein MUSS in Costa Rica

 




Durch Zusammenschluß mehrerer kleinerer Reservate hat das Monteverde-Reservat inzw eine Größe von 3600 ha u dient Wissenschaftler bis heute zur Erforschung des tropischen Regenwaldes. Das Reservat liegt genau auf der kontinentalen Wasserscheide u wird klimatisch von der atlantischen wie der pazifischen Seite beeinflusst. Die Folge sind drastische Wetterumschwünge innerhalb kürzester Zeit und hohe Niederschlagsmengen. In Monteverde trifft man auf etwa 2500 verschiedene Pflanzenarten mit Baumfarnen von bis zu 12 m Höhe. Durch den dichten Bewuchs u die unterschiedlichen Höhen der Pflanzen kommen nur ca 2 % des Sonnenlichtes unten am Boden an.

Für den nächsten Morgen haben wir eine Tour gebucht, doch Harold verbringt bereits die meiste Zeit dieser Nacht im gekachelten Nebenraum. So gehe ich ohne Harold, aber mit drei anderen Touris auf Tour in den Nebelwald auch in der Hoffnug einen Quetzal zu sehen. Unser Guide macht auf die verschiedenen Kolibrinester aufmerksam u erklärt das komplexe Ökosystem des tropischen Regenwaldes. Über 300 verschiedene Baumarten pro qkm sind die Regel u jeder dieser Urwaldriesen beherbergt unzählige weitere Kletter- u Aufsitzerpflanzen. Aufgrund der dichten Vegetation sind Tiere u Vögel nur schwer auszumachen. Doch unser Guide scheint sämtliche Vogelnester zu kennen u verspricht uns einen Quetzal. Und tatsächlich sehen wir ein Göttervogelpäarchen zwischen allerlei Geäst. Ein Foto kann ich leider nicht liefern, denn dazu wäre  jetzt ein ordentliches Teleobjektiv nötig gewesen.



 Ein paar Tage in San Jose


Über St. Elena machen wir uns auf den Weg durch die Berge nach San Jose, wo wir uns mit Norberto verabredet haben. Nach wenigen km stehen wir wg Straßenbauarbeiten an einer Vollsperrung und warten 1 1/2 Std. Die Regenzeit macht sich bemerkbar u der nächste Tropenregen prasselt hernieder. Der Scheibenwischer stößt an seine Grenzen u ich bin damit beschäftigt die Schei
ben innen von Beschlag frei zu halten. Wir brauchen für 130 km 5 Std und sind mittendrin in der täglichen Rushhour von San Jose. Ich vertröste Beto Stunde um Stunde , doch Beto, der Innbegriff des Costaricanischen Sonnenscheins, empfängt uns mit " muy tranquillo" und einem ebenso herzlichen "Pura Vida".
Den nächsten Tag starten wir mit Gajo Pinto ( Rührei, Reis und Frijoles=Bohnenmus u Platanos= gebratene Kochbananen)  dem Tico Frühstück, in Beto's Lieblindssoda "Rosa". Gestärkt machen wir uns auf zu Mercedes um endlich den Notlauf an der LAU.BE beheben zu lassen. Die Mercedes Niederlassung in San Jose unterscheidet sich kaum von einer Deutschen. Wir werden in der klimatisierten Lounge mit Wlan u Espresso verwöhnt u werden in der Cafeteria zum Mittagessen eingeladen. Die langwierige Diagnose ergibt einen defekten Ladedrucksensor, der anschließend gleich getauscht wird u wir sind... HURRA... den Notlauf los.

Mercedes mit Service wie (oder gar besser?) in Deutschland
Am nächsten Morgen um 4 Uhr werden wir durch Stimmen und einparkende Autos geweckt. Es ist Samstag, d.h. Markttag bei der ILCO. Immerhin können wir hier frische Öko-Produkte aus Costa Rica direkt vor unserer LAUBE einkaufen.


 




Durch den NP Braulio Carillo nach Frogs Heaven

 

 

Auf landschaftlich äußerst reizvoller Strecke, vorbei an Kaffeeplantagen, geht es auf kurvig, bergiger Strecke hinauf auf über 2000 m. Vorbei an der dampfenden Cascada La Paz geht es hinunter in das Tal des Rio Sarapiqui mit Blick auf die bewaldeten Hänge des NP Braulio Carillo. Überdimensionierte Rhabarberblätter ähnliche Pflanzen nennt man in Costa Rica die Regenschirme des kleine Mannes. Tatsächlich sehen wir diese Regenschirme in der praktischen Anwendung, denn des nieselt leicht u ein Paar ist damit unterwegs. Blau blühende Hortensien, unterschiedliche Farne, alles wuchert und wächst äußerst üppig.



 
 
 



Frogs Heaven - der Himmel auf Erden für Frösche

 



Vor 9 Jahren begann der Biologe Jose die Palmherzenplantage seines Vaters in einen Froschhimmel umzuwandeln. Das ist ihm überaus gut und zum Wohle von 20 bunten Froscharten gelungen. Der grüne Rotaugenfrosch, meist auf dem Titelbild eines jeden Costa Rica Reiseführers abgebildet, lebt hier neben dem Bluejeansfrosch u dem Strawberryfrosch in einem wahren Naturparadies. In den Bäumen tummeln sich Aras, Papageien und Jose weiß auch wo das Faultier abhängt.




 
 
 



Cahuita - muy tranquilo an der Karibik 

 


Cahuita ist vorwiegend das Ziel Individualreisender, denn hier gibt es keine Hotels. Noch immer ist Cahuita ein Treffpunkt der Alternativ-Szene, alles ist easy going , muy tranquillo und Cahuita hat karibische Bilderbuchstrände.
Bei 35 C u mehr hängen wir an der Karibik die Hängematte zwischen die Bäume und tun dem Faultier im Mandelbaum gleich.......nur nicht von der Stelle bewegen und wenn schon, dann ganz langsam. Abends ist ein Mojito in der Reagge Bar ein Muss.


 



Cahuita NP - zwischen Karibik und Urwald

 



Der zweitälteste NP des Landes wurde zum Schutz des einzigen Korallenriffs auf der Karibikseite gegründet. Um die Punta Cahuita führt ein Wanderweg am 15 km langen weißen Strand, gesäumt von Kokosplamen am türkisblauen Meer entlang. Wieder ist es karibisch heiß u die Wanderung durch den NP verläuft zum Glück immer im Schatten der Bäume. Wir bewundern Einsiedlerkrebse in ihren bemosten Schneckenhäusern und in Cahuhita finden wir immer ein Faultier. Die haben uns schon bei unserer ersten CRreise 2010 fasziniert. Faultiere leben in Baumkronen, die sie nur alle 1-2 Wochen verlassen, um ihr Geschäft zu verrichten. Ihre langsamen Bewegungen sind auch ein Schutz vor Feinden, von denen sie meist gar nicht wahr genommen werden. Auch mehrere Mapache streifen durch den NP.
In der legendären Coconutbar, die sich seit 2010 scheinbar kein bißchen verändert hat, genießen wir bei einem "Sex on the beach" noch einmal das unverkennbare Cahuita-feeling.


 
 
 
 
 



Punta Uva - am Ende der Costaricanischen Karibik

 

 

Auf dem Weg nach Punta Uva fahren wir hoch zum Mirador Mercedes. Auf einer schmalen Schotterpiste geht es bergan u ein Mopedfahrer will überholen. Harold weicht zur Seite hin aus u schon sitzen wir im feuchten Gras fest. Aussteigen und erstmal die Lage einschätzen. Wir diskutieren verschiedene Möglichkeiten, aber zu allererst muss einmal das abschüssige Gelände erroiert werden. Dazu muss man in hüfthohes Gras steigen u weiß nicht welches Getier sich darin aufhält. Also ziehe ich mir eine lange Hose und festes Schuhwerk an und ab ins Gelände. Harold montiert inzw. die Sandbleche, oder den "Allrad des kleinen Mannes", wie wir die genialen Teile inzw. nennen, ab. Ein längsliegender, eingewachsener Baumstamm sichert den seitlichen Abrutsch, womit die größte Gefahr gebannt wäre. Ich positioniere die Sandbleche vor die Räder u Harold bugsiert gekonnt die LAU.BE auf den rechten Weg.



 
Jetzt aber noch die letzten Meter hoch zum Mirador Mercedes. Dort machen wir auf einsamen Wegen eine schöne Wanderung und haben von oben einen herrlichen Blick auf den Cahuita NP.


 
 



Als wir in Punta Uva ankommen ist einiges los u die Ticos genießen den Sonntag am Strand. Doch wir sind sicher, dass wir am späten nachmittag hier ganz alleine zurück bleiben. Unter hohen Mandelbäumen und Kokospalmen die beinahe in die Karibik hängen machen wir es uns gemütlich. Ein Obstverkäufer bietet absolut "Ökologische" Obstkörbe an, die  zudem eine Augenweide sind. Große Elefantenblätter hat er zu Obstkörben mit Naturfäden zusammengebunden. In diese war frisches Obst geschnitten, was man mit einem Naturholzspieß verspeißen konnte. Es geht tatsächlich auch ohne Plastik und war zudem herrlich anzusehn.


 




Wie vermutet bleiben wir am Abend alleine zurück u haben die Karibik ganz für uns. Am nächsten Tag kommen die beiden Argentinier Maria u Mauro dazu. Sie sind auf dem Weg in den Norden u wollen hören wie wir die Situation in Nicaragua einschätzen. Bei Nicaraguanischem "Flor de Cana" und sonstigen Resten aus dem Kühlschrank tauschen wir Erfahrungen von Nord gen Süd aus. Doch eine Blattschneiderameisenarmada, direkt vor unserer LAU.BE, fordert nun im Licht der Taschenlampe unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Was für eine fleißige Truppe, diese Blattschneiderameisen sind unermüdlich!!!

Bananen Exkurs

 



Die Gegend um Limon an der Karibik ist fest in der Hand von Dole, Del Monte und Chichita. Hier kommen sie also her unsere Bananen. Bananen sind extrem schnell wachsende Pflanzen. Nach nur 7-9 Monaten hat sich der Setzling zu einer ausgewachsenen Staude entwickelt, die bereits eine Blüte entwickelt. Nach weiteren 3 Monaten sind die Früchte reif und die Pflanze stirbt ab. Doch ein neuer Trieb hat sich am Mutterstamm gebildet, der seinerseits in 1 Jahr Früchte tragen wird. Die Bananenfrüchte wachsen zu mehreren neben einander von unten nach oben.

 
 



Da Monokulturen anfällig sind für Krankheiten werden Unmengen von Pestiziden verspritzt , die in Böden u ins Grundwasser gelangen. Um den Ertrag möglichst hoch zu halten, wird die Fruchtbarkeit der Böden mit Kunstdünger erhöht. Dennoch sind diese nach 10 J ausgelaugt u müssen mehrere Jahre brach liegen. So werden ständig neue Flächen benötigt. Allein dafür wurden in den letzten 10 Jahren in Costa Rica 30.000 ha Regenwald gerodet. Doch nicht nur Tiere u Pflanzen leiden unter dem großflächigen Anbau von Bananen, auch die rund 200.000  Arbeiter klagen über gesundheitliche Folgen. Durch den oft nicht sachgemäßen Umgang mit gefährlichen Chemikalien steigt die Zahl unfruchtbarer Männer und Frauen, die man bis heute auf etwa 8.000 schätzt. Nachweislich liegen die Krebsrate u die Säuglingssterblichkeitsrate in dieser Region über dem Landesdurchschnitt.



Über das Orosi-Tal an den Pazifik

 





Über Limon verlassen wir die Karibik u fahren ins Orosi-Tal. Auf einer Höhe von 1000 m erstreckt sich das schöne Tal des Rio Grande de Orosi umgeben von ausgedehnten Kaffeeplantagen und allerlei Gemüseanbau.


 

Eine ungewöhnliche Holzhütte lädt uns zum Anhalten ein. Hier schnitzt ein Mann aus Kaffebaumhölzern beeindruckende Kunstwerke, wobei die natürliche Form des Holzes immer das Ergebnis bestimmt. Auch wir erliegen dem Charm des Kaffeeholzes u kaufen ein paar Kunstwerke, die wir gerade mal so in der LAU.BE verstauen können.







Unterwegs machen wir Halt in Cartago um die Basilica, die wichtigste Pilgerstätte des Landes, zu besichtigen. Diese Kirche ist sehr beeindruckend u im Inneren schön mit Holz gestaltet.





 
An der Brücke über den Rio Tarcoles muss man unbedingt anhalten, denn hier ist äußerst zuverlässig Krokodil watching angesagt. Vor allem wenn der Wasserstand des Flusses durch Ebbe des nahe gelegenen Meeres niedrig ist, lauern die Krokodile an Sandbänken des Flusses regungslos auf Beute. Wir zählen heute 26 Krokodile !!! aus sicherer Entfernung.





Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichen wir Samara, den beliebtesten Badeort an der Pazifikküste u fahren Camping Cocos an. Wieder ist es unerträglich heiß u wir sind froh über die Schatten spendenden Kokospalmen. Der CGbesitzer macht uns auf die evtl herabfallenden Kokosnüsse aufmerksam u dass er für Schäden an Leib und Fahrzeug nicht aufkommt. Die Duschen sind seit Wochen auf allen Stellplätzen kalt, was  bei den Temperaturen mehr als verständlich ist. Aber der Zustand der Duschen auf Camping Cocos ist durchaus verbesserungs würdig u so duschen wir eben in unserer LAU.BE. Gleich nebenan reiht sich ein Strandrestaurant ans andere u so bleibt die LAU.BEküche die nächsten Tage "kalt".

 



Dolores und Michael, ein Franke, reisen am nächsten Tag an. Bei einem Sundowner tauschen wir Nord gegen Süderfahrungen aus, denn die beiden sind in entgegengesetzter Richtung unterwegs.

Jaco - ein Surferparadies am Pazifik

 




Auf dem Weg zurück nach San Jose machen wir für ein paar Tage noch einmal Halt in Jaco und genießen den Pazifik direkt am Strand. Wegen der Hitze gehen wir spät ins Bett u sitzen bereits früh um 6 Uhr mit Blick auf den Pazifik wieder vor der LAU.BE. Unglaublich was um diese Zeit hier schon los ist. Joggende Ticos im Einheitsdress quälen sich am Pazifik entlang u eine Papageienschar fliegt im Tiefflug über uns hinweg. Der Nachmittag ist die Zeit der Surfanfänger. Immer und immer wieder rauf aufs Brett und mit der nächsten Welle wieder runter, das ist der Beginn einer jeden Surferkarriere.




 


Warten auf neues Equipment aus Deutschland

Unser Costaricanischer Freund Edgar ist seit 26. Mai für 3 Wochen zu einer Geschäftsreise in Berlin u da bietet es sich an, dass er uns eine neue Kamera aus Deutschland mitbringt. Inzw gibt auch der Laptop den Geist auf und beim für die Navigation sehr wichtigenTablet ist der USBstecker bald dahin. All dieses elektronische Gedöns ist hier pausenlos im Einsatz. Wir ordern neues Gerät im Internet u lassen alles an Edgar's Büro in Berlin schicken, der uns bei seiner geplanten Rückkunft am 16. Juni alles mitbringen sollte, wollte, könnte.......doch es kam anders.
Wir treffen uns mit Beto zum Frühstück und hören dass Edgar in Berlin im Krankenhaus liegt und seinen Rückflug auf unbestimmte Zeit verschieben muss.
Jetzt kommt die Sagenumwobene Verschiffung unserer LAU.BE über das Darien Gap ins Spiel !!!! Wie auf der Startseite unseres blogs beschrieben, gibt es zw. Panama und Kolumbien auf ca. 80- 100 km keine Panamericana, sondern nur undurchdringliche u gefährliche Dschungelpfade. Deshalb muss die LAU.BE per Containerschiff von Zentral- nach Südamerika verschifft werden. Um Kosten zu Costa Rica Fazit: sparen haben wir für den 30. Juni zusammen mit Heike u Oskar ein Flatrack auf einem Containerschiff gebucht. Den Verschiffungstermin im Blick und nicht wissend, wann Edgar nach Costa Rica zurück fliegen wird, suchen wir nach einer Lösung. Wir wollen in jedem Fall den Verschiffungstermin am 30. Juni ab Colon in Panama halten.
Inzw. hat unsere Freundin Antje ihren zweiten Besuch auf unserer PAreise auf den 3. Juli In Cartagena/Kolumbien terminiert u es erscheint uns als die sicherste Lösung, dass Edgar, unser komplettes Equipment wieder von Berlin nach Burgthann zu Antje sendet. Nun muss Antje mit kleinem persönlichen Gepäck und großem Elektronischen Gerät für uns, nach Cartagena reisen.
Wenn das nicht Projektmanagement ist ???
Wir buchen für den 29. Juni unsere Flüge von Panama City nach Kolumbien und ein Hotel in Cartagena, kopieren diverse Papier für die Verschiffung und machen uns auf den Weg nach Panama.

 



Cerro de la Muerte

Über den Cerro de la Muerte geht es auf landschaftlich schöner Strecke hinauf zum höchsten Punkt der Panamericana. Die dichte Vegetation täuscht darüber hinweg, dass man sich auf einer Höhe von über 3330 m NN befindet.







NP Los Quetzales - hier ist der Göttervogel  zuhause

 




Die besten Chancen in Costa Rica einen Quetzal zu sehen, hat man in den Nebelwäldern am Cerro de la Muerte. Der 2008 eröffnete NP hat eine Fläche von 5021 ha und ist Heimat des wunderschönen Vogels. Schon bei den Mayas und Azteken wurde der Quetzal als Göttervogel verehrt. Seine Federn waren Symbol höchster Macht. Der legendäre Vogel lebt ausschließlich in den Gebirgswäldern Mittelamerikas. Die schonungslose Verfolgung durch den Menschen, der es auf seine bis zu 1 m langen wunderschönen Schwanzfedern abgesehen hat u die voranschreitende Vernichtung seines Lebensraumes ist der Quetzal heute nur noch selten anzutrefffen. In schwer zugänglichen Gebirgswäldern und in fast 3000 m Höhe hat er einige Rückzugsgebiete gefunden. Das Federkleid des Quetzal ist überwiegend schillernd grünblau, die Bauchpartie rot, der Schnabel gelb. Der Quetzal brütet in Baumhöhlen in Höhen bis zu 20 m. Die begehrten Schwanzfedern der Männchen erreichen erst nach etwa 3 Jahren ihre volle Länge.
Um einen Quetzal zu sehen braucht es vor allem Geduld u ein geschultes Auge, denn die Tiere sind gut getarnt u sitzen oft lange Zeit regungslos auf einem Ast. Wir gehn auf Nummer sicher u buchen für den nächsten Morgen eine Tour mit Oskar, einem erfahrenen Quetzalexperten. Wir laufen bei angenehmen Temperaturen durch herrliche Landschaft, vorbei an wilden Orchideen ganz zielstrebig hinter Oskar her. Er kennt offensichtlich die derzeitigen Bruthöhlen des Göttervogels. Mit dem Fernglas halten wir Ausschau auf die Bruthöhle hoch oben im Baum. Oskar sendet Lockrufe aus, wir warten......warten......warten und werden mit einem Quetzalpärchen belohnt.




 



 



Zurück auf der Panamericana geht es immer näher an die Grenze nach Panama. In Puerto Jimenez verbringen wir auf der Peninsula de Osa unsere letzten Tage in Costa Rica. Der CGbesitzer hält sich im angrenzenden Fluss mit einer täglichen Ration Fleisch ein paar Krokodile als Haustiere. Die Amis finden das cool, fahren im klimatisierten Van vor u begaffen ein paar dressierte Krokodile.........naja, wers mag?!



 




Uns faszinieren eher die roten Aras hoch in den Bäumen. 15 - 20 Aras machen ordentlich Lärm u lassen sich somit gut finden u wunderbar mit dem Fernglas beobachten. Als wir beim Frühstück sitzen segelt eine rote Arafeder mitten auf unseren Tisch. Eine schöne Erinnerung an unsere letzten Tag in Costa Rica. Im Laufe des Tages erhalten wir die gute Nachricht, dass Edgar am Sonntag wieder zurück nach Costa Rica fliegen kann.
Wir wünschen ihm natürlich weiterhin eine gute Besserung!!


Ananas Exkurs

 



Die letzten km bis an die Grenze nach Panama fahren wir durch ausgedehnte Ananasfelder. Die Wildform der Ananas ist eher in Südamerika beheimatet, die Kulturform wird heute vorallem in Mittelamerika u auf Hawai angebaut. Die Ananaspflanze bevorzugt trockene Standorte u kann monatelang ohne Regen auskommen. Sie hat bis 1 m lange, dornenbesetzte Blätter, die in dichter Rosette zusammenstehen. Eine Pflanze trägt zweimal Früchte, im 3. und im 5. Jahr.









Costa Rica Fazit:

Es war unsere dritte Reise durch Costa Rica u wir hatten dieses mal nur 2 Wochen eingeplant. Der Termin für die Verschiffung u die spektakuläre Flucht aus Nicaragua schenkten uns aber zwei weitere Wochen in diesem wunderbar grünen Land in Mittelamerika.
Wir haben die herrlichen Strände an der Karibik und ebenso am Pazifik ausgiebig genossen. Costa Rica ist ein Land mit freundlichen Menschen die sich ihrer außerordentlichen Natur durchaus bewusst und sehr stolz darauf sind. Gewiss ist in diesem Zentralamerikanischen Vorzeigeland nicht alles nur gut, aber als Tourist fühlt man sich stets willkommen und kann die grandiose Natur in vollen Zügen genießen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Weltenbummler :-) Jeder Bericht von euch ist faszinierend und fesselnd. Wenn man nicht dabei war, kann man sich gar nicht vorstellen, was ihr alles erlebt! Die Bilder spiegeln ja leider nicht den wirklichen Eindruck wieder, nur ein Auszug. Denke nch oft an unser Treffen in Mexico und bin in Gedanken oft bei euch. So etwas wie ihr sollte jeder machen - "das Abenteuer meines Lebens". Weiterhin viele tolle Erlebnisse und gute Gesundheit!
    Seid herzlich gegrüßt aus Berlin,
    Ralf

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