Südamerika - Kolumbien Teil 1


 

 

KOLUMBIEN 

29.Juni - 24.Juli 2018 


Kolumbien, ein einzig grüner Flickenteppich, belohnt seine Besucher reich mit einzigartigen Naturschönheiten an zwei Ozeanen und mit liebenswerten Menschen, die der eigentliche Schatz dieses Landes sind.
Dennoch bleibt K. ein Land der Gegensätze in dem Zivilisation und Wildnis nah beieinander liegen. Nach jahrelangem Kampf der Befreiung aus dem Sumpf ist dieses Land gerade dabei sich wie Phönix aus der Asche zu erheben.
Immer wieder warnt der Reiseführer davor einige Farcgegenden nicht zu bereisen. So haben auch wir uns bei Polizei- u Militärkontrollen nach der aktuellen Gefahrenlage erkundigt u fast immer grünes Licht erhalten. Nie war K. angenehmer zu bereisen als heutzutage.


Cartagena - die schöne Alte an der Karibik





Während der ganzen Verschiffungsprozedur hatten wir uns in der Altstadt von Cartagena für 4 ÜN ein nettes Hotel gebucht.
C. ist stets heiß, sinnlich, romantisch, geheimnisvoll, schminckt sich in kräftigen Farben, liebt das ausgelassene Feiern u die magische Stille karibischer Nächte. Sie weiß was sie will, sie wusste es schon immer..........so beschreibt der Reisführer Cartagena, die schöne Alte.

Cartagena, die Perle der Karibik, seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe. Hier kauft jeder Millionär ein Apartment mit Blick auf die See.
Weiße und ockerfarbige Paläste mit ausladenden Balkonen, palmenbestandene Innenhöfe, Kirchen u Klöster prägen das Stadtbild. Die Altstadt ist fast komplett von einer dicken, begehbaren Stadtmauer umgeben in deren Schießscharten am Abend die Liebespaare liegen, das ist herrlich anzuschauen!
Auf der Plaza de los Coches wurden in der Kolonialzeit Tausende afrikanischer Sklaven versteigert u verkauft. Es war der größte Sklavenmarkt Südamerikas, denn C. besaß das Importmonopol für menschliche Fracht.
Wenn am Abend die Hitze erträglicher wird, dann erwacht C. zu purem Leben. Wir genießen das lebhafte Treiben in den Altstadtgassen u erfreuen uns nach dem unsäglichen Verschiffungsgedöns, an dem fröhlichen Auftakt in Kolumbien.







 
 
 



 



Entlang der Karibik hinauf auf die Mesa de Ruitoque...........und dann FLIEGEN !!!!






Zunächst müssen wir unsere Vorräte u den Kühlschrank in der LAU.BE wieder auffüllen. Dann geht es an der Karibik entlang bis zum Volcan el Totumo. Dieser 20 m hohe Kegel eines Schlammvulkans wird gerade von der Ladung mehrer Kleinbusse bevölkert. Über eine Stiege geht es hinauf u dann hinein in den warmen blubbernden Schlamm. Die Menschen die wieder heraus steigen, um sich in der nahen Lagune vom Schlamm zu befreien sehen sehr lustig aus. Wir amüsieren uns ohne am Schlammvulkan anzustehen u fahren weiter.




 


 
Bucaramanga, die von Bergen umgebene Stadt ist auch Zentrum des Paragliding- Sports. Hoch oben auf der Mesa de Ruitoque stehen wir direkt an der Paragliding Startwiese u haben einen schönen Blick auf das nächtlich erleuchtete Floridablanca u Bucaramanga. Die hervorragende  Thermik hier in den Bergen bietet sich zum Fliegen regelrecht an u wir können den ganzen Tag die Starts und Landungen der Tandem-Paraglider beobachten. Das macht uns neugierig u wir gestehen uns gegeseitig, Neugierde und Mut zu einem Tandemflug ein. Wir erkundigen uns nach den Bedingungen und sind bereits am nachmittag am Start. Harold fliegt als Erster und filmt sich dabei selber. Dann fliegt Antje davon und kommt begeistert zurück..... ."des war fei soooo schön!" ruft sie mir noch zu, während ich den Helm überstülpe u im Sitz angegurtet werde.



 
Santiago, mein Tandempilot, gibt die Anweisung, beim Start die Beine nach vorne zu strecken u schon gehts hinein ins Vergnügen u hoch in die Luft........WOW......WOW......WOW, wie geil ist FLIEGEN. So cool, richtig, richtig cool !!! Wir haben eine Flughöhe von 1377 m u Santiago zeigt auf das Anwesen einer der fünf reichsten Kolumbianer. Wir fliegen an einem kleinen Wasserfall vorbei u dann über Floridablanca hinweg. Einfach Fliegen mit allen Sinnen: den Wind rauschen hören, die Tiefe sehen, die Sitzgurte spüren, das Abenteuer schmecken und ein bißchen Angstschweiß riechen. Beim Landevorgang zieht Santiago an den richtigen Seilen, damit der Schirm ein wenig einklappt u nun geht es gemütlich hinunter auf die Wiese. Fliegen, ein echt tolles Erlebis !!!




 
An diesem Sonntag ist den ganzen Tag ordentlich Flugbetrieb u unsere LAU.BE wird inmitten der Wiese wieder einmal zum Objekt der Begierde. Sulay, eine in Erlangen lebende Kolumbianer mit ihren beiden Kindern auf Heimaturlaub, erkennt unser LAU-Kennzeichen u will wissen wie wir hierher gekommen sind. Sie posiert vor unserer LAU.BE u sendet das Foto umgehend ihrem Mann nach Erlangen. Ganze Familien schleichen ums Auto u wir hören immer wieder Alemania, Alemania, Alemania........6, 8 oder sogar 10 Kolumbianer inspizieren begeistert unsere "casa rodante", sind angetan von unserer Reise und das wir ihr Land besuchen.


 




Durch den Chicamocha Canyon bis nach Villa de Leyva




Der tief in die Landschaft eingekerbte Canyon gilt als tiefster Kolumbiens und wir erfreuen uns über die schönen Ausblicke in die Canyon Landschaft.

 

 
In San Gil besuchen wir den "Parque el Gallineral", ein dreieckiges Stück Land zwischen dem Zusammenfluss zweier Flüsse. Hier wandert man unter hohen Bäumen hindurch die über und über mit Musgo (Geisenbart ) behangen sind und fühlt sich wie in einer verwunschenen Schattenwelt.


 
 



Barichara und Guane 

 



zählen zu den schönsten Kolonialdörfern Kolumbiens.
Barichara ( 4.000 EW, 1.340 m NN ) besticht mit seinen Schachbrettartig angelegten Straßen u der Lage hoch über dem Canyon des Rio Suarez. Das Ortsbild wird von gepflegten, ziegelgedeckten Kolonialhäusern und den mit quadratischen Naturstein ausgelegten Gassen geprägt. An jeder Ecke bieten sich wunderschöne Fotomotive.








 



Guane ( 1.200 EW, 1.200 m NN ) 

das Bergdorf aus dem 18. Jh., ist ein beschaulicher Ort in dem sich in den letzten hundert Jahren wenig verändert zu haben scheint. Wieder einmal befinden wir uns scheinbar am Ende der Welt, denn die Straße endet hier. Guane ist auch bekannt für seine zahlreich vorkommenden Fossilien.







Villa de Leyva - die Schöne in den Bergen




Villa de Leyva ( 11.000 EW, 2.140 m NN ) eine wahre Schönheit mitten in den Bergen. Die mit großen, runden kopfsteingepflasterten Gassen sind gesäumt von weiß gekalkten Häusern. Cafes, unzählige Restaurants, kleine Hotels und Kunsthandwerk dominieren in dieser Stadt, die heute fast ausschließlich vom Fremdenverkehr lebt. Auf der Plaza Major, die zu den größten öffentlichen Plätzen Kolumbiens zählt, ist Hochbetrieb, denn am Wochenende steigt die Fiesta "Virgen del Carmen"und wir erleben den Umzug der Kinder.



 



 
  








Wir stehen mitten in der Stadt auf dem schönen Campground "Mi Refugio" mit herrlichem Blick auf die Berge. Nebenan ist eine feine französische Bäckerei die feines für den Cafecito und leckeres Brot hat. Noch Wäsche waschen u auf dem umtriebigen Samstagsmarkt einkaufen, dann geht es weiter ins Umland von Villa de Leyva.







Casa Terracota - ein getöpfertes Haus




Der Arckitekt Octavio Mendoza hat sich hier ein surreales, fast vollständig aus Ton erbautes Märchenhaus gebaut. Alles ist abgerundet, eigenwillig und wirkt extravagant.

 
 
 




Versteinerter Kronosaurus

 



Das versteinerte 8 m lange Skelett eines 120 Mil. Jahre alten Meeressauriers wurde erst 1977 in der Nähe von Villa de Leyva entdeckt u freigelegt.





El Infiernito - das Kolumbianische Stonehenge




Hier recken sich bis zu 5 m hohe phallusartige Steinmonolithe gen Sonne. 34 kleinere, eng beieinander stehende Stelen bilden eine Reihe u erinnern an Stonehenge. El Infernito ist ein 1500 J altes Himmelsobservatorium der Muisca Indianer.  Sie maßen die Schatten der Steine u bestimmten so die geeigneten Zeiten für Aussat und Ernte. Ein wahrlich mystischer Ort!


 




Hängematte im Weinberg 

 



Als Weinliebhaber kommen wir an dem bekannten Weingut "Marques" natürlich nicht vorbei. Ein großzügiges Weingut mit Kelterei, Verkauf und Weinkeller unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von einem Europäischem..........denkste! Beim Rundgang durch die Weinreben begeistert uns die Hängematte mitten im Weinberg!!! und der Sauvignon Blanc, der hier wächst, erzielt inzw internationale Preise.



 



Convento del Santo Ecce Homo




Das Dominikanerkloster aus dem Jahre 1620, liegt gleich um die Ecke des Weingutes u wir schaffen es noch vor Torschluß bis hierher. An der Pforte fragen wir ob wir über Nacht hier stehen dürfen, um am nächsten Tag das bekannte Kloster zu besichtigen. Dazu muss eine Nonne die nächst höher befugte Nonne fragen, letztendlich dürfen wir hier stehen. Am Sonntagmorgen fahren die Autos u sogar 3 LKW's zur Messe vor. Als der Parkplatz voll ist, fällt auf, dass alle Fahrzeuge rückwärts eingeparkt sind, nur wir nicht. Nach der Messe werden nun an allen Auto's die Motorhauben geöffnet..........aber was hat das zu bedeuten? Heute ist Fahrzeugsegnung u schon eilt der Pfarrer herbei u sprengt Weihwasser über die Auto's. Schnell bringen wir unsere LAU.BE, die einzige "casa rodante", in die richtige Position um von dem göttlichen Segen auch was abzubekommen. Schaden kann's ja nicht!!!



 
 
 



Naturreservat Rio Claro


Dieses Naturreservat bietet an heißen Tagen Abkühlung im und am Rio Claro. Wir wandern am Fluß entlang in dessen Flussbett blauweiß schimmernde Marmorblöcke liegen, die einen schönen Kontrast zum Waldschatten bieten. Immer wieder laden herrliche Badestellen zum Abkühlen ein.  Hier über Nacht stehen bietet sich regelrecht an. Kaum haben wir die Stühle raus gestellt, ertönt ein Hupkonzert von der Straße herüber. Alle LKW's sind mit Blumen und Luftballons geschmückt u geben zum Tag der LKWfahrer ein Hupkonzert.

 
 
 
 
 
 




Unser nächstes Ziel ist Guatape, dazu müssen wir Strecke machen. 260 km sind in Kolumbien eine anspruchsvolle Tagesetappe denn es geht von 150 n NN rauf auf über 2500 m NN u mit den Temperaturen von 28 C geht es runter auf 14 C.


Stausee u ein Monolith mit Reißverschluss

 



Um die 50 km entfernte Stadt Medellin mit Energie zu versorgen hat man in den 70er Jahren diesen Stausee angelegt, der nun die zerklüfteten Täler bedeckt. Es ist eine künstliche Landschaft entstanden mit vielen Inseln u Halbinseln auf denen wohlhabende Kolumbianer ihr Feriendomizil haben. Natürlich hatte auch Pablo Escobar, der berüchtigte Drogenboss, hier eine schöne Finca. Sämtliche Wassersportarten werden hier betrieben. Doch die eigentliche Sehenswürdigkeit  dieser Gegend ist der "Piedra del Penol", ein ca 200 m hoher Granitmonolith, der vom Aussehen an den Zuckerhut in Rio de Janeiro erinnert.
In einer Falte des makellosen Felsens führen 680 Stufen, angeordenet wie ein Reißverschluss, hinauf. Der Aufstieg ist garnicht so mühsam wie erwartet. Oben angekommen glaubt man den Blick über eine Modelleisenbahnlandschaft zu haben.


 

   

 
 
Wir drehen noch eine Runde durch Guatape, der kleinen Stadt am Stausee. Mit ihren puppenhaften bunten Häusern wirkt sie ebenfalls wie eine Spielzeugstadt.




 
 







Kaffeefinca Guayabal 




Über Medellin (5 Mio EW, 2300m NN ) fahren wir auf der Panamericana gen Süden vorbei an vielen Baustellen, mitten hinein in die Kaffeeanbauregion.


 



Auf der traditionellen Kaffeefinca Guayabal begrüßt uns Teresa, die Gutsherrin und stellt mit prüfendem Blick auf unsere Landesflaggen an der LAU.BE fest, dass der Kolumbienaufkleber noch fehlt. Wir erklären ihr, das es uns noch nicht gelungen ist einen Kolumbienaufkleber zu finden. Sie meint, dass lässt sich ändern !!! Am nächsten Morgen bringt tatsächlich eine Mitarbeitern einen selbstentworfenen Kolumbienaufkleber mit...............ob dieser Aufmerksamkeit sind wir dann nur noch sprachlos!!
Ein Kleinbus mit Nonnen ist heute ebenso zu Gast auf der schönen Finca Guayabal u die betagten Damen kommen aus dem Bewundern für unser unterwegsSEINs gar nicht mehr heraus.



 
 




 
Bei einer 4 1/2 stündigen Führung über die Kaffeeplantagen, durch die Verarbeitungsgebäude und in der anschl. Kaffeeschule, erfahren wir alles über Kaffee........ und ich weigere mich von nun an den Kaffee zu kochen!!! Aber der Reihe nach!
Die ganze Region ist UNESCO-Kulturlandschaft u Guayabal liegt mitten drin. Wir spazieren durch die Kaffeefelder hoch hinauf in steiles Gelände. Die Finca bewirtschaftet 64 ha u zählt zu den größeren im Land. Die meisten Finca's bewirtschaften nur 10 ha. Unser Guide Santiago erzählt, dass zur Haupterntezeit von Oktober bis Dezember täglich 150-200 Kaffeepflücker auf der Finca beschäftigt sind. In der Nebensaison pflücken etwa 20 Arbeiter. Ein guter Pflücker schafft 200-300 kg Kaffeekirschen bei tgl 11 Std. u verdient 35 Euro. Angebaut wird die Sorte Arabica, denn nur die ist für die Höhe zw 1000 u 2000 m NN geeignet.  Wir sind mit Kaffeepflückkörben ausgerüstet u dürfen nun selber pflücken. Unsere spärliche Ernte schütten wir anschließend in den Sammelbehälter. Auf der Finca findet alles in Handarbeit statt, denn in dem steilen Gelände können keine Maschinen eingesetzt werden.



 
 
 
   

 
Jetzt geht es in die Kaffeeschule u wir erfahren, dass man für einen Espresso 58 Kaffeekirschen benötigt. Wer hätte das gedacht! Wir schmecken, riechen, testen und erfahren viel über die Kunst einen richtig guten Kaffee zu kochen. Oh je, was ham wir bisher nicht alles falsch gemacht.....das Kaffeemehl zu fein gemahlen, das Wasser zu heiß aufgegossen etc. etc. und die in Europa so beliebte Crema entsteht nur,  weil der dunkel geröstete Kaffee beim Trocknen mit Zucker versetzt wird. Jetzt wissen wir auch das................oder doch alles Kaffeesatzleserei?!


 
 



Valle de Cocora - wo die Palmen Krönchen haben

 



Das Valle de Cocora ist touristischer Hotspot in Kolumbien, denn nur hier wachsen die bezaubernden Wachspalmen mit ihren zierlichen Kronen. Sie gehören zu den höchsten Palmenarten der Welt    u sind Kolumbien's Nationalbaum. Wir wandern hinauf zum Wald der Palmen u erleben den schnellen Wechsel von Regen u Sonnenschein im Nebelwald. Im Nebel wirken die Wachspalmen gespenstisch, vor blauem Himmel geradezu majestetisch - ein fantastisches Naturschauspiel.
Antje's zweiter Besuch bei uns auf der Panamericana neigt sich dem Ende zu u wir verabschieden sie am Flughafen in Pereira. 3 Wo sind eindeutig zu wenig für Kolumbien und es gibt häufig ein Zweitesmal. Wir wünschen es Ihr!!!


  

 




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