5.- 21.3. 2018
Pazifikküste - Playa Zipolite - Bahia Huatulco - Chiapas -
San Cristóbal - Selva Lacandona
Pazifikküste – nur mit allerhand Hindernissen erreichbar
Im Reiseführer
und im Guja Roji, DEM Straßenatlas Mexikos, ist von Oaxaca nach
Puerto Escondido eine
Autopista eingezeichnet
u auf der wollen wir an
die Pazifikküste. Wir
fahren über die Mex 131 u wollen irgendwie, irgendwo auf die gen
Süden führende Autopista auffahren. Keine Chance, nicht zufinden!
Stattdessen ist die Mex 131, schon aus der Ferne erkenntlich, nun kpl
gesperrt. Wir müssen
ein beachtliches Stück Umweg in Kauf nehmen um auf einer ziemlich
parallel verlaufenden Straße an den Pazifik zu kommen. Um 14.30 Uhr
staut sich auch hier der Verkehr u kommt vollständig zum Erliegen.
Schnell spricht es sich unter den Wartenden herum, dass es sich nicht
um einen Unfall handelt sondern um eine Straßenblockade der Bürger,
die bis 18 Uhr dauern soll. Es ist verdammt
heiß
u wir finden uns schnell mit der Situation ab.......ändern können
wir eh nichts. Ich nutze die Gelegenheit u zeige einem Mexikaner die
nicht aufzufindende, aber im Straßenatlas eingezeichnete Autopista
gen Süden. Der lacht
und sagt "Korruption",
die Autopista sollte bereits 2014 fertig gestellt sein. So
bekommen wir die in Mexiko vielfach verbreitete
Korruption dann tatsächlich zu spüren. Doch zunächst ist erstmal
die Straßensperre unser Hindernis.
2 Std
später kommt Bewegung auf u die Straßensperre wird gelockert. Ca.
200 Mann mit Hölzstöcken u Macheten bewaffnet, Frauen und Kinder
stehn am Straßenrand. Als wir uns den quer stehenden Autos nähern
rufen einige "Alemanes, Alemanes" u man bittet uns um 50
Pesos für ihre Cooperation.
Wir zahlen
u werden sofort über den Seitenstreifen durch gewunken. Einige
nachfolgende Mexikaner verweigern die Bezahlung u so
wirft man ihnen
mit Steinen hinterher.
Die komplette
Strecke bis P. Escondido ist heute nicht mehr zu schaffen u bei
Dunkelheit zufahren ist purer Leichtsinn. So beschließen wir im
nächsten Dorf möglichst an einer Kneipe zu übernachten. In dieser
Nacht ist allerdings nicht an schlafen zu denken, denn alle zw.
Oaxaca u der
Pazifikküste
verkehrenden
LKW's u Colectivo's
machen hier mitten
in der Nacht auf halber Strecke Pause. Türen
auf Türen zu, Motor an Motor aus, all
das läßt uns kein
Auge zu tun.
Der heutige Tag
verspricht uns die Pazifikküste u wir machen uns zeitig auf den Weg.
Es geht wieder hinauf in die Berge bis auf 1620 m Höhe. In den
Dörfern sind wieder unzählige Topes zu beachten und die Schatten
der Bäume machen es schwer die vielen Löcher im Asphalt rechtzeitig
zu erkennen. Auch einige schlecht markierte Straßenkantenabbrüche
machen uns bewußt, wie gefährlich hier, ins besondere, nächtliches
Fahren ist.
Nun ändert sich
sichtlich die Vegetation und die karge Kakteenlandschaft wird durch
üppiges Grün abgelöst. Durch überhängende Äste
der Bäume wird
allerdings auch die Sicht in den Kurven immer enger. Das machen sich
einige findige Mexikaner zu Nutzen u errichten zu ihren Gunsten eine
Straßensperre "light"!!! Sie
binden ein paar
Plastiktüten an eine Schnur um
damit die Straße abzusperren.
Weil es keine Staatliche Straßenpflege, so wie wir das kennen, gibt,
sorgen die Mexis hier u da für freie Sicht u schneiden mit ihrer
Machete das überhängende Geäst ab. Dafür kassieren sie von den
vorbeifahrenden Autos dann
gerne ein
paar Pesos!
Puerto Escondido – der "versteckte Hafen"
ist eine
bedeutende Pazifikstadt u wurde in den 70er Jahren als Surfspot
entdeckt. Inzw.
Ist P.E. auch
Schauplatz
internationaler Surfmeisterschaften. An der rauhen Playa Zicatela rollt
die bekannte Mexpipe mit bis zu 6 m Höhe an. Wir
brauchen 2 Tage um uns von den Strapazen der Fahrt zu erholen u uns
an die Temperaturen von nun über 30 C
zu gewöhnen u machen es uns gemütlich.
Mazunte – heißt: "Ich bitte dich, Eier zu legen!"
An der
Pazifikküste entlang fahren wir nach Mazunte, einem
winzigen, einladenden Dorf mit
dem "Centro de la Tortuga". In diesem Zentrum forschen
Meeresbiologen an Land-, Fluss- u Meeresschildkröten aller Größen,
darunter alle sieben Arten die an Mexikos Küstengewässern
vorkommen.
Und wir besuchen
in Mazunte eine
Frauenkooperation, die für die Herstellung von biologischen Cremes u
Pflegeprodukten sehr bekannt ist. Shampoo, Bodylotion, etc. müssen
nach 9 Monaten unterwegsSEIN durchaus mal aufgefüllt werden. Schnell
haben wir unseren
Korb
mit allerhand brauchbarem gefüllt.
Playa Zipolite – hat Suchtfaktor
Mexikos
legendärer Kultstrand an der südlichen
Pazifikküste ist ein
Konglomerat aus spartanischen Stelzencabanas
mit gemütlichen
Hängematten am breiten Sandstrand. Alles geht, alles darf, alles ist
unkompliziert und MUY
TRANCILO, das ist hier
das Motto.
Nebenan die
Kneipe "Sal y Pimento" ist jeden Abend rammelvoll u wir
bewundern die jungen Leute, die flott
u barfuss im Sand das
Essen servieren.
Wieder einmal sind es Camarones, diesmal "Mexikanisch", die
unser Herz erfreuen.
Der Pazifik ist
für uns überraschend
warm. Die immer wieder
kehrenden Pazifikwellen u gefährliche Unterströmungen machen
schwimmen schwierig, dafür ist der Pazifik ein wilder Spielgefährte
Zipolite hat
Suchtfaktor und wir
verlängern jeden Tag neu!!!
Bahia Huatulco
Wurde uns mehrfach von Mexikaner empfohlen u liegt auf
unserem Weg nach Chiapas. Huatulco hat einen schönen Strand an dem
wir einen Abendspaziergang machen, aber für unseren Geschmack, zu
viele Hotels u was man sonst so alles nicht braucht. Da haben uns die
Mexikaner wohl falsch eingeschätzt u wir wünschen uns das "Urban Camping" von Playa Zipolite zurück.
Und weil die Welt dann doch immer wieder klein ist,
treffen am nachmittag vier weitere Campmobile aus der Schweiz u
Kanada am CG ein. Zwei davon kennen wir bereits.
Schnell sind Tische u Stühle in eine Reihe gestellt u
doch ist diese Runde nicht sofort komplett, denn es müssen erst die
Kinder ins Bett gebracht werden. Ein Schweizer Paar auf dem Weg nach
Costa Rica ist mit einem 4 jährig Mädchen u dem 11 Mon. Sohn
unterwegs. Ein Kanadisches Paar hat ein 16 Mon. altes Mächen u einen
Hund dabei. Thomas u Stefan, die beiden Schweizer "Buben" u
"Um die Welt Tingler" haben wir schon auf der Baja
getroffen. Kyle, der Super sympatische Kanadier u seine Argentinische
Frau Jimenya waren unsere Nachbarn in Zipolite.
So sitzen wir zu zehnt in vertrauter Runde u das
Sprachenkauderwelsch in Englisch, Deutsch u Schwytzer Dütsch geht
hin und her. Mezcal, Tacos, Rotwein, Tostados, Cerveza, Tequila u
Japolinos ( das sind lecker !!!, geröstete Heuschrecken ) machen an
diesem Abend die Runde. Ein wieder mal spannender Abend !!!
Chiapas
Mexikos südlichster Bundesstaat mit seiner
ethnisch-kulturellen Vielfalt ist auch das Tor zur Welt der
Maya-Völker. Es gibt aber auch Gegenwartsprobleme u verdeckte
Konflikte. Bekannt machte Chiapas 1994 der Aufstand der Zapatisten
gegen langjährige Ungerechtigkeiten u Unterdrückung.
Unterwegs fällt mir ein, das wir noch Obst u Eier
brauchen. Das ist kein größeres Problem, denn an den vielen
Straßenständen ist ein Einkauf jeder Zeit möglich. Eier gibt es
allerdings nur in 30er Lagen, wenn man weniger haben will, kommen 10
Eier auch nach einander in eine Plastiktüte!!!
Für 1 Ananas u 2 Mangos, allesamt wunderbar reif u
aromatisch, zahle ich 30 Pesos, das sind schlappe 1, 50 € u wir
können gar nicht genug davon bekommen, so lecker schmecken die.
Sumidero Canyon NP
Die tiefe Schlucht des Rio Grijalva entstand durch
einen tektonischen Riss. Erst 1960 gelang die vollständige Befahrung
u erst die Nutzung für einen Stausee machte aus dem reißenden Fluss
ein zahmes Wasserreservoir. An den engsten Stellen ragen die
Felswände über 1000 m senkrecht hoch.
Wir fahren zunächst über die NP-Panoramastraße den
Canyon entlang u genießen von ganz oben die verschiedenen Ausblicke,
hinunter in die Schlucht.
Am nächsten Tag tun wir das gleiche vom
Boot aus u haben somit die Perspektive von unten. Atemberaubend wie
die Felswände senkrecht nach oben gehen. Viele kleine Höhlen hat
der Fluss am Ufer ausgewaschen u Affen tummeln sich in den
Uferbäumen.
Auf der Rückfahrt entdeckt unser Skipper tatsächlich
noch 2 Prachtkerle von Krokodilen am Flussufer. Hätte ich nicht im
Reiseführer von Krokodilen im Sumidero Canyon gelesen, hätte ich auf
Quotenkrokodile für Touristen geschworen........! Und wie
zielstrebig die Skipper auch auf Krokodile zufahren.........da glaubt
unsereiner doch nicht mehr an Mutter Natur?!
Krokodile schön u gut.........doch auch der
Sumidero Canyon leidet unter dem großen Müllproblem u der ganze
Plastikscheiß!!! sammelt sich am Uferrand. Wenn sich dann ein träges
Krokodil langsam über diverse Plastikmüllansammlungen fortbewegt,
dann ist das ein ganz unwirkliches u unvergessliches Geräusch!!!
San Cristóbal – und seine besondere Atmosphäre
San Cristóbal (250.000 EW ) liegt im Hochland auf 2100 m, hat
ein angenehmes Klima nach der Hitze von Zipolite u begrüßt uns gleich mit einem ordentlichen Regenschauer. S.C. ist ein Mix aus
kolonialer Vergangenheit u indigener Gegenwart. Die Gassen sind eng,
die Bürgersteige schmal u hoch u man muss ständig rauf u runter
springen. Hinter den bunten Häuserfassaden fallen uns alternative
Läden u Cafes auf.
Doch zunächst sind wir, wg meiner, seit einigen Tagen,
anhaltenden Zahnschmerzen in San Cristobal. Hier praktiziert ein
Englisch sprechender Zahnarzt u das erscheint uns als großer
Vorteil. Um 8.30 Uhr sitze ich in der mexikanischen Zahnarztpraxis
auf dem Behandlungsstuhl, der sich in nichts von einer deutschen
Praxis unterscheidet. Weil nicht sofort klar ist, welcher Zahn die
Schmerzursache ist wird ein Röntgenbild zu Rate gezogen. Ergebnis:
Karies unter der Plombe. Der nette Doc schlägt vor die Plombe zu
entfernen, das Kariöse darunter auch um dann mit einem keramischen
Inlet das Loch zu flicken. Das Inlet muss immer wieder angepasst u
nach geschliffen werden u beim rein u raus fällt es mehrmals von der
Pinzette. Meine Zunge fängt es auf u streckt es dem netten Doc
entgegen, worauf er uns beide als tolles Team einschätzt u mich
fortan in seiner Praxis beschäftigen möchte........das war
HOFFENTLICH meine einzige medizinisch mexikanische Erfahrung!!!
Na Bolom – "Haus des Jaguars"
In diesem großzügigen Anwesen wohnte der dänische
Archäologe Frans Blom ( 1893-1963 ), der sein Lebenswerk Palenque u
den Indigenas von Chiapas widmete. Seine Frau erwarb sich durch
Fotografie, Dokumentation u Hilfsprojekte ebenfalls Verdienste.
Na Bolom, dieses wunderbare Haus mit seinem schönen
Patio u den Gartenanlagen, ist bis heute eine öffentliche
Institution, bis heute ein Mayastudienzentrum mit großer Bibliothek
von unschätzbarem Wert. Studierende u Volontäre aus aller Welt sind
immer vor Ort u halten die Mayastudien lebendig.
Na Bolom ist sehr beeindruckend, großzügig und wir
fühlen uns auf den Spuren der Mayaforscher!
Selva Lacandona – noch nie gehört
´
Selva = Regenwald...... hier in Mexiko Regenwald???, das macht mich stutzig u ich lese genauer nach. Palenque, unser nächstes Ziel, ist auf dem kürzesten Weg in 120 km ereichbar. Man kann Palenque aber auch über die Selva Lacandona Runde anfahren, was allerdings 350 km Umweg bedeudet.
Aber, der Umweg "hintenrum" ins Hochland von
Chiapas, verspricht einige Highlights, wie den Selva Lacandona, den
NP Laguna Montebello, die Wasserfälle von Las Nubes und die
geheimnisvolle Mayaruine Yaxchilán mitten im Regenwald. Yaxchilán weckt unsere
Neugierde und scheint allein diesen Umweg wert zu sein!!!
Auf der Carretera Fronterizia del Sur fahren wir gen
Süden, nur wenige km von der Guatemaltekischen Grenze entfernt, in
den NP Laguna de Montebello. Eine Lagune reiht sich an die andere u
überall könnte man stehen bleiben und verweilen. Wir sind geschätzt 500m von der Guatemaltekischen Grenze entfernt u empfinden pure
Einsamkeit. Keine Touristen, in den Dörfern keine Souvenierverkäuer u
mehrfach schaut man uns verwundert hinterher.
Der Weg nach Las Nubes führt uns erneut von der,
sowieso einsamen Straße, weg. Wir kommen an einem Fluss vorbei u
sehen Frauen u Kinder, die im Fluss Wäsche waschen. Wir halten verblüfft an u fragen, ob wir ein Foto
machen dürfen u ernten herzliche Zustimmung. In Nullkommanix sind wir von einer Horde Kinder umringt. Ich frage die Mütter,
ob ich den Kindern Schokoriegel geben darf u hole selbige aus dem
Schrank. DieKinder drängeln sich neugierig an der LAU.BEtür u als
ich sie zum Reinspitzen ermuntere, ist der Bann gebrochen. Eine
"cocina"( Küche), ein "cama" ( Bett ) u sogar
ein "banjo"(Bad) ham die "Alemanes" in ihrem
"coche"(Auto)........u als die Kinder in unserem "banjo" auch noch
eine Ananas ( die habe ich beim letzten Einkauf,
einfach da zwischen gelagert ) finden, sind sie total entzückt. Die
"Alemanes" ham ein "Pinábanjo" (Ananasbad)..........verrückt!!!
Auf der Weiterfahrt liegen immer wieder Chiles u Kakaobohnen zum trocknen in der Sonne. Erneut geraten wir kurz vor Las Nubes in eine Straßensperre "light". Light, deshalb weil von dieser Straßensperre keinerlei Gewalt ausgeht. Meist ist eine Schnur, an der eine Plastiktüte baumelt, über die Straße gespannt u die Männer fodern für ihre Cooperationes ein paar Pesos. Doch diesesmal wollten die 4 Herren gleich mal 200 Pesos. Da steige ich mit ernster Mine aus u handel den Alemanes Touristenbonus auf 100 Pesos UND ein Foto aus. Der Chef der Truppe ist über Sprechfunk mit seinen Hintermännern verbunden u ich versichere, dass dieses Foto nicht im Internet auftauchen wird. Allesamt müssen wir über diese Situation schmunzeln.
Auf der Weiterfahrt liegen immer wieder Chiles u Kakaobohnen zum trocknen in der Sonne. Erneut geraten wir kurz vor Las Nubes in eine Straßensperre "light". Light, deshalb weil von dieser Straßensperre keinerlei Gewalt ausgeht. Meist ist eine Schnur, an der eine Plastiktüte baumelt, über die Straße gespannt u die Männer fodern für ihre Cooperationes ein paar Pesos. Doch diesesmal wollten die 4 Herren gleich mal 200 Pesos. Da steige ich mit ernster Mine aus u handel den Alemanes Touristenbonus auf 100 Pesos UND ein Foto aus. Der Chef der Truppe ist über Sprechfunk mit seinen Hintermännern verbunden u ich versichere, dass dieses Foto nicht im Internet auftauchen wird. Allesamt müssen wir über diese Situation schmunzeln.
In Las Nubes machen wir Halt an einer schönen Ecolodge
u am nächsten Morgen klingelt der Wecker....... leider schon um 6.30
Uhr. Bevor die große Hitze kommt machen wir uns auf hinein in den
mexikanischen Regenwald. Es geht auf u ab, durch ein enges Labyrinth
hindurch, bis wir an einem Mirador ankommen. Ein Ausblick wie
durch einen Bildderrahmen hindurch. Urwaldriesen, Lianen und allerlei
exotische Blätter bilden den Rahmen für ein Landschaftsbild das wir
Minuten lang schweigend betrachten. Schweiß gebadet kommen wir von
dieser Regenwaldwanderug zurück u nehmen ein erfrischendes Bad im
Fluss.
Weiter geht es durch einsamen Regenwald, durch indigene
Dörfer u über unvermeidliche TOPES. Quadratische rote Flächen
entlang der Straßen u auf Basketballfelden erregen unsere
Aufmerksamkeit u wir halten an. Aromatisch, süsslicher Duft schlägt
mir entgegen u das Rätsel ist schnell geklärt: hier werden rote
Chileschoten getrocknet, sie sind eine unabdingbare Zutat der
mexikanischen Küche!!!
Bunte Pickups mit oft spektakulären Gitteraufbauten fahren randvoll beladen mit Bananen, Rindern,
Pferden, Säcken voll mit irgenwas durch die Gegend. Diese grüne Oase der Selva Lacandona bietet immer wieder
auch Rindern ein sättigendes Zuhause. Auch Mais, Kaffeepflanzen, Ölpalmen und natürlich Chile gedeihen hier prächtig.
Bevor wir Yaxchilán erreichen übernachten wir noch
einmal am Grenzfluss nach Guatemala in einem Dorf auf einer grünen
Wiese, umgeben von Kokospalmen u Bananenstauden. Es ist unglaublich
heiß, die Moskitos tun WICHTIG u ich will nur noch unter die Dusche.
Eine Dusche gibt es, aber das Wasser kommt heute NICHT aus dem
Duschkopf..... WARUM???, dazu reichen meine Spanischkenntnisse
nicht.......ABER, es steht eine große Wanne, voll mit glasklarem
Wasser u einer Schöpfschüssel in der Dusche. Das Duschbad mit kaltem Wasser
ist eine Wohltat u mir wird in dem
Augenblick bewußt, dass wir seit Tagen kalt duschen u seit 10 Monaten keine Haare mehr gefönt haben!!!!
Yaxchilán – kann man das in Worte fassen
Yaxchilán – (sprich: Tscha-chi-lan), ist schwer in Worte zu fassen.....ist umwerfend.....ist einmalig..... hat uns tief berührt u ist bis jetzt ganz klar unser Mayastätten Favorit Nr 1 !!!
Y. ist neben Palenque u Tikal in Guatemala, eine der
wichtigsten Mayastätten Mexikos. Yaxchilán liegt in einer
hufeisenförmigen, fast geschlossenen Flussschleife des Rio
Usumacinta, dem Grenzfluss zu Guatemala u ist somit nur per Boot
erreichbar.
Wir buchen noch am Vorabend ein Boot das uns möglichst
früh bald nach Y. bringen soll. Um 5 Uhr !!! klingelt der
Wecker......schnelles Müslifrühstück mit frischer Mango macht das
frühe Aufstehen wett! Getränkeflaschen, Kamera, Fernglas, Sonnenhut
etc, jeder Handgriff sitzt u um 6 Uhr steigen wir mit unserem Skipper
am Rio Usamacinta ins Boot. Herrliche Morgenstimmung am Fluss u über
dem dampfenden Regenwald steigt die Sonne gerade auf. Außer uns ist
hier noch niemand auf den Beinen. Stillschweigend genießen wir die
morgendliche Bootsfahrt nach Yaxchilán. Am rechten Flussufer sind
schon guatemaltekische Frauen mit Wäsche waschen beschäftigt.
Nach 45 Min stopt unser Boot am linken Flussufer u
unser Bootsfahrer sagt uns, dass er uns nach 2 Std hier zurück
erwartet. Über eine Treppe steigen wir auf nach YAXCHILAN !!!
Offensichtlich hat man den Kassierer vorab über die frühe
Bootsankunft informiert, denn er ist fünf vor sieben bereits da.
Was Yaxchilan so beeindruckend macht ist seine Lage am
Flussufer, die klassischen Bauten in imponierendem Architekturstil
inmitten von Urwald- Atmosphäre u das Gefühl direkt in die alte
Maya-Zeit einzutauchen. Es ist ein einzigartiges Zusammenspiel von
Mayaarchitektur u umgebender Natur was wir hier vorfinden. Ganz
alleine sind wir hier, nur die Brüllaffen sind auch schon
aufgestanden u toben u brüllen durch den morgendlichen Regenwald.
Die Steine u Ruinen sind vermoost u der Dschungel
kämpft um die Vorherrschaft. Etwa 100 Bauten gibt es, doch nur ein
paar Dutzend sind freigelegt. In der ersten Ruine haben Fledermäuse
ein Zuhause gefunden.
Hoch über dem Hauptplatz ragt der "Palacio del
Rey"- der Königspalast auf. Wir steigen über die Jahrhunderte
alten, nicht für Touristen aufbereiteten Treppen hinauf u versuchen
uns immer wieder in die Zeit der Mayas zurück zu versetzten.
Gute 2 Stunden sind wir an diesem besonderen Ort ganz
alleine u machen uns bewusst wie einmalig u verzaubert wir YAXCHILAN
erlebt haben. Noch haben wir auf dieser Reise zwei ganz bedeutende
Mayastätten, nämlich Palenque u Chichén Itzá, vor uns u im Moment ist es schwer vorstellbar, dass die beiden YAXCHILAN von Platz 1 verdrängen.............warten wir's ab?!!!!
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