Mexiko Teil 5

3.2. - 4.3.2018

San Miguel de Allende - Monarchfalter - Mexico City - Teotichuacán - Oaxaca


San Miguel de Allende

 



Wir wissen. dass es in SMA mitten in der Stadt, einen gepflegten CG mit Tennisplatz gibt und der Betreiber Hans Weber heißt. Hans Weber erweist sich als Mexikaner, mit deutschen Wurzeln, geschäftstüchtig und auf euröpäische und amerikanische Touristen eingestellt.
SMA ( 70 000 EW ) können wir vom CG weg fußläufig erkunden und es empfängt uns als lebendige, weltoffene Stadt. Hier haben sich viele Amerikaner niedergelassen die zunehmend das Stadtbild prägen. Im historischen Zentrum mit einer Architektur aus der Kolonialzeit, charmanten kopfsteingepflasterten Straßen und hervorragenden Cafes und Restaurants fühlt man sich gleich wohl.
Wir spazieren durch die engen Gassen und können uns an den gepflegten Holztüren mit ihren fantasievollen Türklopfern nicht satt sehen. Hinter den allermeisten Türen befinden sich wunderschön begrünte Innenhöfe. Viele Dächer läden mit reizenden Dachterassen und sehr guten Restaurants zum Genießen ein.










Wir verbringen 5 Tage in San Miguel, genießen das besondere Flair der Stadt und lassen uns beim Friseur aufhübschen. Harold spielt nach langen Jahren der Abstinenz eine Runde Tennis und unsere LAU.BE kommt wg Notlaufanfälligkeit zum Mercedesdoctor Mathias Heyer. M. H. muss man wissen, ist der Sohn von Hans Heyer, dem Deutschen Ralley u Formel 1 Fahrer und er baut hier Oldtimer zu Ralleyfahrzeugen um ........trotz deutscher Werkstattleitung werden Öl und diverse Filter je nach Bedarf von den Mitarbeitern oder Kunden aus den umliegenden Geschäften abgeholt. Einen Werkstattbesuch in Mexiko sollte jeder Europäische Autoverliebte einmal erlebt haben.........Geduld, mánana, Geduld .........!


Unseren letzten Abend in SMA genießen wir im "La Parada", einem hochgelobten Perunanischen Restaurant und starten mit einem fluffigen "Pisco Sur", dann folgen, eine zum Glück nicht kleingehäckselte, "Ceviche" und und und ein rundum gelungener Abend nach einem nervenaufreibenden Werkstattbesuch in Mexiko.





Pátzcuaro – ist anders

 


Weit überstehende Dächer mit Terrakotta- Ziegeln und windschiefe weiße Häuserzeilen verleihen der Stadt ( 55 000 EW ) das Flair eines großen Dorfes. Mit einer allseits spürbaren indigenen Seele bleibt es von modernen Einflüssen weitgehend verschont. Auffallend schön sind auch die schwungvollen, schwarzroten Schriften an den Häusern.

 


Wir fahren mit dem Collectivo, einem Kleinbus mit Platz für ca. 6-8 Personen oder auch 12, je nach Bedarf, in die Stadt. Das Fahrgeld ca. 30 Cent, eine Fahrkarte gibt es nicht, wird von einem Fahrgast zum anderen bis zum Fahrer durch gereicht. Das Wechselgeld geht über den gleichen Weg zurück. An den Ampeln breitet der Collectivofahrer auch mal seine Zeitung über dem Lenkrad aus!!! Gurte oder Halteschlaufen sucht man vergeblich und die nächste Haltestelle erfragt man sich unter den Fahrgästen und der Fahrer hält auch bei Bedarf an. Zum Glück sind alle Fahrgäste sehr besorgt, damit die Touristen auch an der richtigen Haltestelle aussteigen können.
Pátzcuaro wartet am 11. Februar mit einem Faschingszug und einem lebendigen Markttreiben auf. Auf allen Plätzen ist pralles mexikanisches Leben und mit Palmwedeln werden die Überbleibsel des Faschingstreibens beseitigt.



Die "casa de los once patios" wartet mit schönen Innenhöfen und vielseitigem Kunsthandwerk auf. Weihnachtssterne einmal anders: hier sind sie 3-4 m hoch und wachsen nicht in Blumentöpfen.


 

 

Morelia- die Süße

 


M. ist unsere fünfte Kolonialstadt ( 600 000 EW ) im Mexikanischen Hochland und wir parken auf einem bewachten Großparkplatz, da kein CG vorhanden sind. Wir fragen den Mann vom Sicherheitsdienst ob wir über Nacht hier stehen können. Der sagt: "si claro" und lotst uns gleich neben das Sicherheitsbüro. Zudem bietet er uns an, die Duschen des Wachpersonals zu benutzen. Das ist also das gefährliche Mexiko, vor dem uns besonders viele Amerikaner gewarnt haben.
Die Stadt, die wir wieder mit dem Colectivo erkunden, empfängt uns mit eleganten Steingebäuden und barocken Fassaden. Morelias wunderschöne Kathedrale dominiert die Stadt und ist unser erster Anlaufpunkt. Ihr Bau hat über ein Jahrhundert gedauert.Wieder sind es viele, lebendige Plätze die uns vereinnahmen und das wahre Mexiko erleben lassen. Während zuhause, im derzeit extrem kalten Deutschland, die Turnhallen mit Gymnastikkursen ausgebucht sind, treffen sich die Mexikaner kurzerhand unter dem Gummibaum am Kirchenvorplatz, zur Gymnastik. 50-60 rüstige Senioren und ratschende Hausfrauen joggen in der Morgensonne unter der rigiden Anweisung einer taffen Vorturnerin nach: "un, dos, tres.........."

 
Morelia ist auch bekannt für seine süße Seite. Dulces morelianos- leckere Süßigkeiten sind in der ganzen Region bekannt und werden im Mercado de Dulces verkauft. Da kommen auch wir nicht vorbei und lassen uns verschiedene, auch unbekannte, Leckereien ein packen.

 

 

Topes und Hohe Berge




Kleine Betonhügel auch "Topes" genannt, damit kämpfen wir seit wir in Mexiko unterwegs sind. Topes reduzieren erbarmunglos die Geschwindigkeit auf den Straßen und sind die 30 km Zonen in Mexiko. Topes sind manchmal, durch ein Schild oder farbig markiert angekündigt, manchmal aber auch nicht. Topes sind in der Regel nur im 1. Gang zu bewältigen, haben schon so manche Vollbremsung ausgelöst und häufig die Klamotten von der Kleiderstange geholt. Topes nerven und daran gewöhnen werden wir uns nie!!!
Unser Weg zu den Monarchfaltern führt über gefühlt HUNDERTEN von diesen Topes, einen anderen Weg gibt es nicht. Plötzlich stellt sich zwischen zwei Topes ein anderes Hindernis in den Weg. Mitten auf der Straße rangiert ein etwa 10 jähriger Junge einen 3,5 t Kastenwagen umher. Papa steht lächelnd am Straßenrand und dirigiert sichtlich vergnügt den Jungen in die Parkposition. Beim Vorbeifahren wundern wir uns, wie der Junge überhaupt an die Pedale kommt und signalisieren ihm mit erhobenem Daumen, dass er diese Situation mit Bravour gemeistert hat.
Immer weiter führt uns die Straße durch vertraut wirkenden Nadelwald hinauf auf 3200 Meter. In Höhe des Schneefernerhauses, also auf ca. 2900 m Höhe machen wir uns den Unterschied klar, hier dichter Nadelwald, auf der Zugspitze gibt es Gletscher.


Auf einer Waldlichtung sehen wir zwei overlander stehen und halten an, es sind Heike und Oskar und Petra und Stefan, die wie wir die Monarchfalter besuchen wollen. Auf deutlich über 3000 m Höhe wird es nachts ziemlich kalt und morgens bedeckt märchenhafter Rauhreif die Lichtung. Auch die Höhe macht sich bei uns durch fehlenden Sauerstoff bemerkbar. Alle berichten am nächsten Morgen von schlechtem Schlaf und dem Bedürfniss immer mal wieder tief Luft zu holen. Puh, wie soll das erst in den Anden werden?



Millionen von Monarchfaltern

 


 
Schwärme von gold-orangefarbenen Schmetterlingen bedecken die Wälder des Monarchfalter Biospährenreservats, westl von Mexiko City. Sie sind vermutlich Mexikos erstaunlichstes Naturphänomen. Jedes Jahr im Herbst kommen Millionen (50 Mio/pro ha ) Monarchfalter zum Überwintern in dieses bewaldete Gebiet. Sie kommen von den Großen Seen an der Grenze zw. USA u Kanada u haben dann eine Strecke von 4500 km hinter sich. In großen Schwärmen lassen sie sich auf Tannen nieder. Bei angenehmen Frühlingstemperaturen im März werden die Sch. Geschlechtsreif und die Paarungszeit beginnt. Pünktlich zur Tagundnachtgleiche (20./21. März) fliegen die befruchteten Weibchen in den Südosten der USA, wo sie ihre Eier in Seidenpflanzen ablegen und nach Erfüllung ihrer Pflicht sterben. Ende Mai schlüpfen dann die fertigen Schmetterlinge u die jungen Monarchfalter flattern zurück zu den Großen Seen, wo sie heranwachsen und der Kreislauf von vorne beginnt............ Dies ist eine der komplexesten Tiermigrationen der Welt u Wissenschaftler können bis heute nicht erklären, wie u warum die Schmetterlinge dies tun.
Bei unserer Anfahrt zum Mariposa Biospährenreservat kommen wir in Mexiko erstmalig durch einen Nadelwald, so wie wir es aus den Alpen kennen. Monarchfalter lieben die Höhe und so geht es stetig bergan bis auf über 3000 m Höhe. Mit Petra u Stefan buchen wir am nächsten Morgen Dona Lupita. Sie wird uns zu den Monarchfaltern führen und wissenswertes erzählen.
 

Eine gute Stunde marschieren wir durch den Wald vorbei an bunten Blumen, als Dona Lupita auf einen Baum zeigt, der aussieht wie eine fränkische Eiche im Herbst. Tatsächlich aber ist es eine grüne Tanne und Millionen gold-orangefarbener Schmetterlinge haben sich darauf niedergelassen und machen aus ihr eine herbstliche Eiche. Als würde ein kräftiger Herbstwind im goldenen Oktober durch die Eiche rauschen und deren Blätter durch die Luft wirbeln. Doch es sind Millionen von Monarchfaltern die im Sonnenlicht flattern und sich der Paarung erfreuen. Ein faszinierendes Schauspiel der Natur und wir stehen staunend davor!!!


Für den anstrengenden Rückweg stehen die findigen Mexis mit gesattelten Pferden parat. Warum nicht mal auf dem Rücken eines Pferdes sitzen und die Mexikaner ein kleines Geschäft machen lassen? Oh ja, auf 3000 m Höhe ist jede Bewegung ein wenig anstrengender und wir bewältigen den anstrengenden Rückweg mit Vergnügen hoch zu Ross.
 

Die geschäftstüchtige Dona Lupita lotst uns noch für eine kleines Mittagessen in die cocina ihrer Schwägerin, wo wir für wenig Geld chiles relleno ( mit Käse gefülle chile ) essen. Eine mexikanische winwin Situation, wir sind satt und die Schwägerin hat ein wenig Geld in der Kasse.



Tula - berühmt für seine Atlanten

 



85 km nördlich von Mexico City stehen die berühmten Atlanten von Tula, das sind 4,60 m hohe Kolossalfiguren. Es ist eine kleine Ausgrabungsstätte und für uns ein sanfter Einstieg in die vielfältigen archäologischen Fundstätten Mexikos, die uns vortan begleiten und fordern.


 

 

Mexiko City – incl. Erdbebenalarm

 



Fakten u Zahlen:
MC lieg auf 2240 m, hat eine Ost/Westausbreitung von 30 km u Nord/Süd 40 km, mit über 22 Mio EW zählt es zu den größten Citys der Welt. MC ist außerdem das politische, kulturelle u vorallem das wirtschaftliche Zentrum Mexicos u produziert nahezu die Hälfte des mexikanischen Bruttosozialprodukts. Die Stadtbewohner nennen sich "capitalinos", die anderen Mexikaner sagen oft geringschätzend "chilangos", heißt Parasiten. La Ciudad de Mèxiko ist eine Mixtur aus aztekischer Geschichte, spanischer Vergangenheit und mexikanischem Jetzt.
1968 Olympische Spiele
1970 u 1986 Fußball Weltmeisterschaften
1985 schweres Erdbeben mit 10.000 Toten u gewaltigen Sachschäden
Wir überlegen....... Mexiko City - Ja oder nein.......? Entscheiden uns für JA !!! und buchen, zusammen mit Heike und Oskar, eine Airbnb mitten im Centro Històrico. Die LAU.BE pausiert derweil 5 Tg auf Pepe's RVpark 70 km nördl. der Stadt und für uns geht es mit dem Taxi hinein nach "me-hi-ko".
Ganz nah am Almeda Park heißt uns im 10. Stock eines 12 stöckigen Hauses, Martha willkommen. Sie hat verschiedene Tipps für MC parat und klärt uns, im Hinblick auf das 3 Tg zurück liegende Erdbeben auf, dass das Haus Erdbebensicher gebaut sei. Wenn ein Alarm kommt, dauert es maximal 1 Min. bis die Erde bebt u wir uns sofort an eine Säule in der Whg stellen müssen.........na ja, wird schon nicht passieren.......! Aber gleich die erste Nacht....... Harold steht bereits vor dem Bett u sagt: "das ist jetzt wohl ein Erdbebenalarm !!!".......wie.....was......tatsächlich???? Heike u Oskar, die pennen noch selig......doch jetzt alle ran an die Säule und schon ist es gespenstisch still.........in Zeitlupe gehen die Türen auf und zu........die Nachttischlampe hin und her u wir wissen nicht was jetzt passiert. Nach einigen Min ist der Spuk vorbei und mir ist richtig schlecht vor Anspannung, Angst, Ausgeliefert sein....das muss man nun nicht unbedingt nochmal erleben.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Mexiko City, das ist immer auch die Geschichte von der Eroberung Tenochtitlàns, Hauptstadt der Atzteken, aus und auf deren Trümmern die mexikanische Hauptstadt erbaut ist. In der Neuzeit kommt man an Diego Rivera und Frida Kahlo nicht vorbei.
Ein Muss und durchaus eine Herausforderung ist das Anthropologische Museum. 1964 eröffnet zählt es in seiner Vielfalt und Architektur zu den schönsten Musen der Welt. Auf 33.000 qm werden Mexikos Kunstschätze, seine Völker u Kulturen großzügig präsentiert.
Welch ein Glück, dass Andy, der Sohn unserer Burgthanner Freunde, derzeit hier Anthropologie studiert und uns stolz und sachkundig durch diese ehrwürdigen Hallen führt. Das ganze Musem ist nicht zu schaffen, zudem ist es auch durchaus interessant, was Andy und seine Frau Mariana aus dem täglichen Leben hier in Mexiko zu berichten haben. Wir sitzen in einem historischen Restaurant bei Chille nogado zusammen und spülen mit einem Mezcal hinterher. Mit einer Dose "Nürnberger Stadtwurst" und einem herzlichen Drücker verabschieden wir uns von Andy und sind sehr erfreut den Burgthanner Bub hier in "me-hi-ko" getroffen zu haben.



 
 
Die nächsten Tage sind wir im geschichtsträchtigen Centro unterwegs u besichtigen ebensolche Bauten und Plätze, wie den Zòcalo, die Catedrale Metropolitana, Templo Mayor, Casa de los Azulejos, Palacio de Bellas Artes und am Ende haben wir sieben/7 !!!! Musen intus!



Coyoacán - ist auch Frida Kahlo u Diego Rivera

C., ein entspannter Stadtteil 10 km südl. des Centros hat sich der Kultur und Kunst verschrieben. Auch die größte Universität der Welt mit 300.000 Studierenden hat hier ihren Sitz. Hier findet man schöne Kolonialgebäude mit hübschen Patios und Gärten, freundliche Plätze mit netten Cafés, Galerien u Kneipen und das inzw meistbesuchte Museum Mexikos.

 

Museo Frida Kahlo

 



Wer kennt nicht die Filmbiografie "Frida" aus dem Jahr 2003 mit Salma Hayek in der Hauptrolle.
Die Tochter eines Deutschen und einer Mexikanerin erkrankt an Kinderlähmung u erleidet als 18jährige einen schweren Verkehrsunfall, der sie zur Invalidin macht u ans Bett fesselt. Doch sie gibt nicht auf und beginnt mit eisernem Willen aus der Bettlägrigkeit heraus zu malen. Ihre Träume u Sehnsüchte, insbesondere auch ihre Schmerzen verarbeitet sie in leidenschaftlichen, unverblümten Ölgemälden. Damit gewinnt sie die Liebe u Aufmerksamkeit des fülligen, um einige Jahre älteren mexikanischen Malerfürsten Diego Rivera. 1929 heiraten die beiden u es folgte eine turbulente Ehe mit Scheidung und Wiederheirat. Beide hatten zahllose Affären. 1953 wir Frida ein Bein amputiert, ein Jahr später verstirbt sie.
Die historische, indigoblau gestrichene "Casa Azul" ist noch orginal eingerichtet, mit zahllosen Erinnerungsstücken der zierlichen Frida und dem Rollstuhl in ihrem Atelier. Die lange Warteschlange vor dem Museum zeugt von der großen Beliebtheit Frida Kahlo's. Die Casa liegt inmitten eines prachtvollen Gartens und wir wandeln auf den Spuren des bekanntesten Mexikanischen Künstlerpaares. Eindrucksvoll wie das ganze Haus ist auch die farbenfrohe Küche. Im Malstudio sind Entwurfsskizzen u ihr Rollstuhl zu sehen. Erst nach ihrem Tod machten ihre Bilder sie zur bekanntesten Malerin Mexikos.



 

 

Museo Leon Trotzki

 


Leon Trotzki, Weggefärte von Lenin u später erbitterter Gegner von Stalin u von diesem auch des Landes verwiesen, fand 1937 in Mexiko Exil. Große Unterstützung erfährt er in dem kommunistisch gesinnten Diego Rivera. Nach einer Affäre mit dessen Frau Frida Kahlo kam es zum Zerwürfniss u es folgte der Umzug in dieses Haus. Der Hass Stalins war so groß, dass er Trotzki, hier in seinem nach einem ersten gescheiterten Mordversuch (die Einschusslöcher sind heute noch zu sehen) zur Festung ausgebauten Haus, mit einem Eispckel hinterhältig ermorden ließ.


Museo Casa Diego Rivera y Frida Kahlo

 

Das aus zwei Kuben entworfene Zwillingshaus im Bauhausstil, diente dem Künstlerpaar von 1934-40 als Atelier u Wohnaus u liegt in San Àngel, dem schönsten, historischen Viertel der Stadt. Minimalistisch wie die beiden Kubenhäuser ist auch der aus Stangerlgeraden Kakteen bestehende Zaun. Zu sehen sind Gemälde von Rivera, Fotos, Masken und große Pappmachè-Figuren.





Torre Latinoamericano

 

Auf diesem 178 m hohen Turm, er erinnert in seinem Baustil an das Empire State Building, nehmen wir Abschied von MC u nehmen erstmalig, das im so oft beschworenen Smog untergehende Häusermeer "me-hi-ko's" wahr.
Tatsächlich könnte man noch Wochen in dieser Stadt verbringen u hätte noch immer nicht alles gesehen. Mexico City hat uns zwei Seiten gezeigt. Einerseits die ständige Bedrohung durch Erdbeben und andererseits eine nicht enden wollende Kultur- und Lebensfreude.


 

 


Teotihuacán - Heimat der Götter

 



Auf 2.200m gelegen war T. die größte Stadt des alten Amerikas. Man schätzt, dass hier etwa 200.000 Menschen zw. 200 – 500 n. Chr. wohnten. Als die Azteken um 1250 hier ankamen war T. schon seit 500 Jahren verlassen. Beeindruckt von der gewaltigen Dimension der Bauten nahmen sie an, dass hier die Götter selbst ihren Ursprung hatten, hier die Zeit ihren Anfang nahm. "Heimat der Götter" tauften sie den Ort u nannten die zwei größten Pyramiden nach Sonne und Mond.
Bereits früh um 8 Uhr besteigen wir die rund 70 m hohe monumentale Sonnenpyramide u nach 250 Stufen hat man einen weiten Panoramablick über das ganze Areal. Am Ende der Straße befindet sich die vierstufige Mondpyramide, die nur 45 m hoch ist u eine etwas klassischere Pyramidenform hat. 5 Std. verbringen wir in der "Heimat der Götter" und sind einfach verzaubert.


 
 
 
 
 



 


Puebla – hier kommt die LAU.BE auf den OP-Tisch

 



Auf Puebla fiebern wir schon lange hin, denn die LAU.BE muss, wg. Klackergeräuschen beim kuppeln u dem hin u wieder auftretenden Notlauf, auf den OPtisch !!!
Liebe "Helferlein" zuhause u in Puebla haben es ermöglicht, dass unsere LAU.BE mit Ersatzteilen aus Deutschland in Puebla auf den OPtisch kommt. Wir fahren bei der Werkstatt pünktlich wie vereinbart morgens um 8 U vor u Cecilia, die Schwester des Mechaniker's, empfängt uns mit Englischkenntnissen. Dass ist dank unserer fehlenden Spanischkennnisse schon mal was. Die Werkstatt ist mit einem völlig zugestaubten Auto u einem zweiten, bei dem der Moter fehlt, zugestellt. Die Mechaniker werfen ein paar alte Kartons u einen alter Plastikkanister als Kopfablage unters Auto u schon geht die Schrauberei los......mitten auf der Straße findet die "OP" statt.......inzw sind fünf Mechaniker am Werk u schon liegt auch das Getriebe auf der Straße u die neue Kupplung kann eingebaut werden. Cecilia reicht mir das Handy, denn sie hat inzw. ihre in Hildesheim lebende Schwester mit besten Deutschkenntnisen zum Dolmetschen angerufen. Was für eine Freude, ein deutsches Auto in der Werkstatt ihres Bruder's, da muss ich doch gleich noch mit Rudi, ihrem deutschen Schwiegervater ein paar Worte wechseln.
Nach, in Summe, 12 Arbeitsstd. hat die LAU.BE auf dem StraßenOP eine neue Zweimassenschwungscheibe, ein Außrücklager u eine neue Kupplung intus. Bremsbeläge müssen, dank Harold's umsichtiger Fahrweise auch nach 40.000 km noch nicht erneuert werden. Wir bezahlen 1.100 Peso !!!, das sind ca. 45 € u für europäische Werkstätten ist der Preis ein K.O.-Schlag. Die LAU.BE dankt uns das fortan mit fehlendem Notlauf und gewohnter Zuverlässigkeit.

 


Puebla – jetzt zum Genießen

 



P. liegt 130 km südöstlich von Mexiko City u ist von 4 Vulkanen umgeben. Der sprunghafte Anstieg der Bevölkerung begann 1985 nach dem verheerenden Erdbeben in MC u inzw zählt Puebla 2,7 Mio EW. Das VW-Werk, mit rund 15.000 Beschäftigten, ist hier größter Arbeitgeber.
So hat Puebla, wie alle mexikanischen Städte, einen lebhaften Zocalò u eine grandiose Cathedrale. Das prachtvolle Mandelkuchen- u Zuckerbäckerhaus, es heißt so, weil es üppig mit Stuck dekoriert ist, hat beim Erdbeben vor wenigen Tagen Schaden genommen u muss mit dicken Holzbalken gestützt werden. P. hat auch eine Universität u so sind in vielen Gassen junge Leute unterwegs. Wir schlendern entspannt über den schönen Artesanmarkt u ich erstehe ein paar nette Kleinigkeiten.






Popocatèpetl und der Cyclonomade Jaques

 


Die beiden Vulkane mit den unaussprechlichen Namen Popocatépetl und Izataccihuatl liegen zw. Mexiko City u Puebla u sind seit 1948 Nationalpark. Der Popo, seit 1994 in einer Aktivitätsphase stößt immer wieder Rauch- u Aschewolken aus. Mehrfach mussten umliegende Dörfer evakuiert werden u die Besteigung des Popo ist seit Jahren verboten.
Wir hören uns ein wenig um u erfahren, dass wir den Paso Cortes hinauf auf den Popo mit unserem Auto durchaus fahren können. Nur die letzten 15 km sind Schotterpiste. Oben auf 3680 m Höhe angekommen gehen wir ins Visitorcenter u finden ein verlassenes Modell des NP's vor, auch das ist Mexiko! Flyer zum NP oder Hinweise zu Wanderwegen, so wie wir es aus den bestens bestückten NP's in USA kennen, fehl am Platz!

"Es ist nicht wichtig wie weit du reist, 
wichtig ist es, wen du unterwegs triffst ! "

.....diesen Text habe ich auf der ersten Seite meines Reisetagebuches stehn u es könnte die nun folgende Begegnung nicht trefflicher beschreiben.
Draußen im Wind hantiert ein Mann mit einem grün Stoff. Es ist Jaques, ein Franzose der hier gerade sein Zelt aufstellt u wir kommen ins Gespräch.


 


Es ist eine unglaubliche Lebensgeschichte die Jaques zu erzählen hat!!!
Er ist seit 24 J rund um die Welt unterwegs u derzeit das 4te mal !!! mit dem FAHRRAD auf dem Weg nach Südamerika. Angefangen hat seine Geschichte mit einem 18 monatigen Lauf durch Europa, dabei hat er 18.000 km zurück gelegt u 26 Paar Laufschuhe runter gelaufen. Dann ist er auf das Fahrrrad umgestiegen u hat inzw alle Kontinente per Pedes erradelt. Wir sind völlig sprachlos, wollen noch mehr hören u laden ihn für den nächsten Morgen zum Frühstück ein. Hier oben in dieser Höhe hatte es in der Nacht -2 C !!!, doch J. kommt am Morgen schon in kurzen Hosen daher. J. ist 2015 in Afrika nach einem Milzriss knapp dem Tode entkommen. Dann 2017 wieder vollständig genesen hat es ihn erneut hinaus in die Welt getrieben. 3-4 J. will er noch radelnd unterwegs sein, dann würde ihm ein Auto unserer Größe genügen um darin zu leben, denn Rentenansprüche hat er natürlich keine. Unvorstellbar, das jemand wie Jaques nocheinmal in ein "normales" Leben zurück kehren kann???
Diese Begegnung mit Jaques, lässt dann die wunderbare Rauchwolke, die der Popo zu unserer Begrüßung ausgespuckt hat, fast in den Hintergrund treten.

 


Oaxaca de Juàrez – die Perle unter den mexik. Städten

 


Um nach Oaxaca zu gelangen müssen wir heute Strecke machen u haben bei Einbruch der Dämmerung 500 km zurück gelegt. Wir fahren einen simplen Parkplatz, mit Duschmöglichkeit und mitten i d Stadt liegend, an. Der pfiffige Chef rangiert erst einige andere PKW's um u weißt uns einen Platz neben anderen Alemanes, dem MAN von Irmgard u Klaus, zu. Auch seinen Mezcal müssen wir sofort probieren u er schmeckt tatsächlich ausgezeichnet. Geschäftstüchtig sind sie immer wieder die Mexikaner!
Drei Täler, die Valles Centrales laufen hier in O. zusammen u das Klima ist fast ganzjährig frühlingshaft. Koloniale Vergangenheit, indigenes Erbe u die Moderne verbinden sich in Oaxaca zu einer attraktiven Mixtur. Das Angebot an Kunst, Kultur u hochwertigem Handwerk ist allgegenwärtig. Bekannt ist O. auch für die archäologische Stätte Monte Alban u das große Guelaguetza-Fest im Juli.
Treffpunkt der Stadt ist der von hohen Bäumen beschattete, lebhafte Zocalò. Hier spielen Musikgruppen, bieten Luftballonverkäufer, Schuhputzer u Straßenhändler ihre Waren u Dienste an. Hier tobt das mexikanische Leben. Außerdem ist der Platz politische Bühne für stille Indigena-Proteste, wie sie derzeit zu erleben sind.

 

Das Hotel Quinta Real, eines der schönsten Kolonialhotels ganz Mexikos, residiert in dem ehemaligen Kloster Santa Catalina. Ehemals auch genutzt als Regierungspalast, Schule u Gefängnis ist es heute ein architektonisch-historisches Juwel.
Jeden Freitag Abend werden in diesem Hotel die farbigen Guelaguetza-Tänze aus den sieben Regionen Oaxacas vom Ballet "Folklorico del Estado" dargestellt. Der Eintrittspreis schließt ein opulentes Buffet mit Spezialitäten aus O. ein u wir bekommen für den heutigen Abend tatsächlich noch Karten. Wow.........welch stilvolles Ambiente sich hinter diesen Klostermauern eröffnet, ein herrschaftlicher Patio läßt Sonnenlicht einfallen......da muss auch das Essen hervorragend sein. Um 18 Uhr beginnt der Abend hinter dicken Klostermauern, an festlich gedeckten Tischen. "Mole Negro" heißt die sämige Königin der Saucen u ist typisch für O. Ihre Grundsubstanz besteht aus dunkler Schokolade, die mit 20 weiteren Zutaten verfeinert wird. Ein üppiges Dessertbuffet setzt den Schusspunkt, bevor es mit den bunten Guelagetzatänzen, begleitet von einer Liveband, weiter geht. Der "Danzas de la Pina", der Tanz mit der Ananas hat mir am allerbesten gefallen. Ein Feuerwerk an Farben, Lachen und Lust am Tanz. WUNDERSCHÖN !!!




 

 

Monte Albàn

 




Monte Albàn, 10 km westl von Oaxaca oben auf einem Berg gelegen, ist die größte u schönste aller Zapoteken-Stätten. Mehr als 20 Bauten u Pyramiden gruppieren sich um den großen Hauptplatz. Im Uhrzeigersinn laufen wir die archäologische Stätte ab u versuchen an verschiedenen Steintafeln so manches Rätsel der Zeitgeschichte zu lösen u der Vergangenheit nach zu spüren.




 

 

Valle de Tlacolula

 


Die Fahrt durch dieses Tal führt uns nachTule, dem Ort mit dem 2000 Jahre alten "Arbol de Tule". Dieser Baumriese ist eine knorrige Sumpfzypresse, dessen Ausmaße die daneben stehende alte Kirche um einiges überragt. So ein alter Baum, der hat schon was zu erzählen, wenn man bewundernd davor steht!!!




 


Hierve el Agua, der versteinerte Wasserfall

 


.....liegt am Ende des Tales u wir erreichen ihn auf landschaftlich schöner, doch kurvenreicher ruppiger Piste. Der Reiseführer verspricht einen Rundwanderweg um den versteinerten Wasserfall u wir machen uns nach einem unterhaltsamen Frühstück mit unseren schwäbischen Nachbarn Maria u Peter, verspätet auf den Weg. Gleich geht es in herrlicher Landschaft u zunehmender Hitze über hohe Stufen bergab. Wir können den Vorhang des versteinerten Wasserfalls von unten bewundern. Im Sonnenlicht glitzern die Wassertropfen wie schwerelose Kristalle. Nun versperrt uns eine unvollendete Treppenkonstruktion den weiteren Weg u aus dem Rundweg wird eine Einbahnstraße. Inzw ist es unerträglich heiß u wir müssen die ganze Strecke wieder bergauf u zurück. Ich hätte sie sonstwas können, die Mexis.......kein Hinweisschild deutet daraufhin, dass eine Baustelle den Weg versperrt. Völlig platt u überhitz kehren wir zurück u müssen erstmal abdampfen u unseren Wasserhaushalt nachfüllen.


 

 


Sonntagsmarkt in Tlacolula

 


........ist ein ganz besonderes Erlebnis. In dieser Zapotekischen Kleinstadt ist auf dem lebhaften Straßenmarkt alles zu haben. Lebensmittel, tropische Früchte in mundgerechten Stücken, chapulines, das sind getrocknete Heuschrecken, und natürlich Mezcal, dafür ist T. auch bekannt. Ein Mann ist mit einem am Rücken hoch aufragendenVogelkäfig unterwegs u hat allerhand Vögel zu verkaufen. Ein anderer Mann trägt einen lebenden Truthahn in einer Plastiktasche nach Hause. Sämtliche Garküchen sind von essenden Menschen belagert u hungrig geht hier niemand nach Hause. Ein buntes u geselliges Treiben u jederman versorgt sich mit dem Nötigen für die nächsten Tage.

 

2 Kommentare:

  1. Hallo ihr Beiden,
    wie immer, ein super schöner Bericht. So schade, dass ihr in die "falsche" Richtung fahrt, aber irgendwo sehen wir uns bestimmt wieder auf dieser Welt, seid ganz lieb gegrüßt von den "Ausreisern",
    Karin und Manfred

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  2. Ihr Lieben, immer wieder schön, eurem Bericht zu folgen und damit den Eindrücken, die ihr habt. Seit wir uns in Ensenada getroffen haben sind nun schon wieder 3 Monate vergangen. Mich hat längst der Alltag wieder und ihr erlebt die Welt jeden Tag aus einer anderen Perspektive. Beneidenswert!!!! Ich freue mich auf eure nächsten Berichte. Vlg aus Berlin, Ralf

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