Utah
Am 19. Okt reisen wir nach Utah ein und machen uns auf, auf den
vielversprechenden NP Loop. „Utah wird Sie nicht unberührt
lassen“, so steht es in einer Broschüre über diesen Bundesstaat
und ein NP reiht sich an den anderen. Wir starten mit dem
Zion NP - da wo die Engel landen
Zion ist ein altes hebräisches Wort und bedeutet Zufluchtsort
oder Heiligtum. Der Zion, sei 1919 NP, ist ohne Frage, ein Traum für
jeden Fotografen. Der Zion Canyon wurde vom Virgin River geformt und
die zahlreichen Wasserfälle werden von hängenden Gärten
geschmückt. Wanderwege jeden Schwierigkeitsgrads führen zu
attraktiven Zielen.
Seit einigen Jahren wird der enorme Besucherstrom im Zion über
einen Busshuttle bewältigt. Das war vor 28 J, als ich schon mal hier
im Zion NP war, noch anders. Wir fahren beim Visitor Center vor um
uns die nötigen Infos zum Park und den Parkplan zuholen. Dabei
kommen wir an der Shuttlebushaltestelle vorbei und sehen……..keine
Ahnung wie viele Menschen in der Schlange stehen……….das darf
nicht wahr sein und ich schmiede einen Schlachtplan……..! Spät
abends, als an beiden CG‘s, bereits FULL steht, kann ich Harold
dennoch überreden mal beim Rancher nachzufragen, ob evtl doch noch
ein Platz frei sei. Wir haben Glück!!!, es scheint, dass der für
Schwerbehinderte vorbehaltene Platz heute nicht mehr benötigt wird
und der Rancher winkt uns durch.
Am nächsten Morgen kommt mein Schlachtplan zum tragen: Um 5.30
klingelt der Wecker und wir fahren an den PP der
Shuttlebushaltestelle, wo um 7 Uhr der erste Bus startet. Hier gibt
es erstmal ein Frühstück und um 6.30 beginnt rings um uns
geschäftiges Treiben. Mit Stirnlampen und sonstigem Wanderequipment
ausgerüstet stürmen wir los und sind drin, im ersten Shuttlebus des
Tages. Auffallend viele junge Leute sind unterwegs und die steigen an
der Haltestelle „Angels Landing“ aus. Wir fahren bis zum
Endhaltepunkt des Canyons um den Riverside Walk zu gehen. In dem
engen Canyon kommt früh um 8 Uhr noch keine Sonne durch und wir
kramen tatsächlich noch die Handschuhe aus dem Rucksack.


Doch unser heutiges großes Ziel ist auch „Angels Landing“!!!
Mit dem Bus fahren wir zu Haltepunkt 6 und starten hinauf zu „Angels
Landing“, welch wohlklingender Name für solch einen Kerl von Fels.
In engen Kehren geht es hinauf und wir geraten ganz schön ins
Schwitzen. Ins Staunen geraten wir allerdings dann, als wir eine
Gruppe von 5 jungen Amerikanern entdecken, die ihren im Rollstuhl
sitzenden Freund den Berg hinauf hieven. Nach dem Motto „Ziemlich
beste Freunde“, und die sechs Freunde genießen zu Recht aller
Aufmerksamkeit.
Die 5 km hinauf nach „Angels Landing“ waren für uns kein
Pappenstiel, aber oben angekommen wurden wir mit fantastischen
Ausblicken belohnt. Ein besonderer Augenblick waren zudem drei über
uns kreisende California Kondore. Ein betagter Rancher, der sich sehr
für die Kondore einsetzt, gab bereitwillig seine Informationen
weiter. Kondore haben eine Flügelspannweite von 3 Metern, werden bis
zu 60 Jahren alt, wiegen bis zu 10 kg und inzw konnten wieder 450
Kondore hier angesiedelt werden.
Vor dem Abstieg lassen wir uns eine Amerikanische Brotzeit ( also
mit labbrigem Weißbrot!!! ) schmecken und blicken dabei fasziniert
hinunter in das inzw herbstlich gelbe Zion Tal.
Mega anstrengend war er der Aufstieg nach „Angels Landing“,
dennoch der Engel ist gelandet !!!
Über die wunderschöne enge Ostausfahrt verlassen wir den Zion NP
und es gibt wenige Möglichkeiten zum Anhalten, Fotomotive gäbe es
durchaus genug.
Bryce Canyon NP – großes Theater
Nur ca 50 Meilen weiter, wartet ein weiteres Utah Schwergewicht
auf uns. Durch den schönen Red Canyon, aber man kann ja nicht immer
und überall verweilen, geht es hinein in den Bryce Canyon NP.
Der Bryce Canyon, seit 1928 NP, wurde nicht durch einen Fluß
gebildet und ist damit kein Canyon im eigentl Sinne. Wind, Wasser und
Eis erodierten das Plateau zu großen Amphitheatern mit bizarren
Felsnadeln, sogenannten Hoodoos. Der Bryce Canyon liegt auf 2400 –
2700 m, entsprechend kalt sind die Nächte und an den CG‘s sind die
Wasserzapfsäulen bereits abgedreht.
Das Gestein im Bryce Canyon NP ist etwa 100 Mio. Jahre jünger als
im benachbarten Zion NP und dieser zeigt Felsen, welche nochmals 100
Mio. Jahre jünger als im Grand Canyon sind. Vom Grand Canyon bis zum
Bryce Canyon kann man nahezu 200 Mio. Jahre Erdgeschichte
studieren……..aber ich kann mir DIE Mio.Jahre kaum vorstellen……!!!
Der 29 km lange Scenic Drive durch den Park führt uns zu
insgesamt 13 Aussichtspunkten und wir kommen aus dem Saunen und
Wundern nicht mehr heraus. Um noch tiefer den Bryce Canyon zu
erleben, wollen wir ihn durch wandern.
Für den nächsten Tag nehmen wir uns den Navajo Trail und den
Peek a boo Loop vor. 9 km AUF und AB !!!, über staubige Wege mitten
hindurch durch dieses Hoodoobollwerk! Erst jetzt erleben wir den
Bryce Canyon wirklich, kein Vergleich zu all den 13 Aussichtspunkten.
Wir stehen in Schluchten, die man mit Kathedralen vergleichen könnte,
wandern vorbei an Hoodoos die ausssehen wie Minarette, wie
Bischofsmützen, wie Spitzhauben, wie überdimensionale, goldene
Zahnkronen, wie zusammen gekuschelte Königskinder, wie Feuerzungen,
wie viele Kölner Dome auf einem Haufen, wie, wie, wie???
Am Eindrücklichsten ist dann letztendlich das Ankommen im
Amphitheater……….großes Theater, große Dramaturgie, ganz
großes Bühnenbild!
Unbeschreiblich und unvergeßlich schön!!!
Wir verlassen den Bryce Canyon und fahren über den Highway 12,
Utah‘s All-American Road, in jedem Fall immer „Scenic Byway“.
Wir stehn mal wieder mit offener Tür am VC um uns ins Internet
einzuloggen, da kommen die beiden Schweizer Lydia und Andre, auf uns
zu. Traurig erzählen sie uns von ihrem Motortotalschaden an ihrem
Mercedes James Cook, der steht jetzt in Salt Lake City und wartet auf
einen neuen Motor aus Deutschland. Jetzt sind die beiden in einem
gemieteten WoMo unterwegs und vermissen ihren James Cook sehr. Wir
machen den beiden Mut und hoffen das Beste für Lydia und Andre und
deren James Cook!
Grand Staircase-Escalante NM
Ist noch ein ziemlich unbekanntes Naturschutzgebiet, seit 1996
National Monument und eine der landschaftlich vielfältigsten
Regionen der USA. Eine felsige Landschaft aus vielfarbigen Bergen,
Abhängen, Ebenen und Tälern, das ist das GSENM. Nach Alaska, eine
der einsamsten und wildesten Gegenden Amerikas. Die Straßen im GSENM
sind allesamt noch ungeteert. Wir wollen über die 57 mi lange
unpaved „Hole in the Rock Road“ zu den drei, lt Wikipedia,
weltweit schönsten Slot Canyons fahren. Mehr als 20-30 km sind nicht
drin auf dieser gnadenlosen, staubigen Wellblechpiste, deren
Oberfläche uns an die Kruste von doppelt gebackenem Bauernbrot
erinnert. Direkt an der kaum befahrenen Piste lädt uns ein
wunderschöner herbstlich gelber Espenbaum zum Nachtlager ein.


Der nächste Tag beginnt mit einem dicken, durch die Prärie
schleichenden Fuchs.Wir fahren zum PP an dem der Trail zu den drei
Slot Canyons beginnt. Jeder der sich auf den Weg macht muss sich in
eine Liste eintragen. Zudem wird man aufgefordert 1 Gallone Wasser
pro Person mitzuführen und man muss in der Lage sein den Weg selbst
zu finden. Heißt: der Weg ist nicht ausgeschildert!!!
Wir gehen los und das Ratespiel um den richtigen Weg beginnt. Wir
verlassen uns auf die spärlichen, aber doch wegweisenden
Steinmännchen, die Wanderer vor uns hinterlassen haben. Es ist heiß,
wir zweifeln hin und wieder an der richtigen Wegwahl und es geht
immer tiefer hinein in den Canyon. Schließlich laufen wir durch ein
breites, trockenes Flußbett hinein in den engen „Spooky Gulch“.
Braun roter Sandstein zu einer immer enger werdenden Schlucht
geformt. Wir sind ganz alleine hier und wagen uns langsam hinein. Ca
45 Min sind wir inzw. unterwegs, müssen längst den Rucksack vor uns
her tragen und können uns nur noch seitlich voranschieben. Bauch
einziehen, alles stehen lassen, anders wäre jetzt kein Durchkommen
mehr und wir hatten die gleiche Streckenlänge noch einmal vor uns.
Es gibt Leute die gehen durch, doch wir gehen lieber zurück. Eine
tolle Akkustik und ein noch grandioseres Licht und Schattenspiel
haben wir im „Spooky Gulch Slot Canyon“ erlebt und wir waren hier
ganz alleine!!!




Über das trockene Flußbett und den hilfreichen Steinmännchen
gelangen wir zum „Peek-A-Boo“ Slot Canyon. Oh je, der Einstieg
liegt in einigen Metern Höhe an absolut glatt geschliffenen
Steinwänden. Wir beratschlagen wie wir da wohl hoch kommen könnten
und einigen uns auf gegenseitiges hoch schieben, ziehen. Den ersten
Absatz schaffen wir, doch dann ist kein Festhalten mehr möglich und
wir verzichten auf den „Peek-A-Boo“.
Der „Dry Fork“ Slot Canyon ist der dritte im Bunde und er
gelingt uns bis zum Ende. Nicht ganz so dramatisch schmal, dafür mit
allerhand Geröll unter den Füßen wandern wir hindurch und
bewundern die schönen Farben und schwungvollen Formen dieses
Naturwunders.
Kaum raus aus dem Canyon geht die Sucherei nach dem rechten
Rückweg los und wir bemühen unser Wandernavi zur Orientierung. Oh
ja, da sind wir doch ein wenig ? in die falsche Richtung unterwegs.
Jetzt spüre ich die beiden anstrengenden Wanderungen im Zion und
Bryce NP in den Knochen und fange an, aweng rum zustänkern……...DIE,
könnten doch zumind. a bissle den Weg abstecken und, und, und.
Harold hält (vermtl zu Recht ?) dagegen, das zu Beginn des Trail
darauf hingewiesen wurde, dass man in der Lage sein sollte, den Weg
selbst zu finden oder willst du lieber mit hundert anderen Touristen
auf geteerten Wegen unterwegs sein?! Also gut, ich stelle die
Motzerei ein und schleppe mich der LAU.BE entgegen.
Im 20-30 km Tempo verlassen wir dieses grandiose „Treppenhaus“
in der Hoffnung, dass es ewig NUR National Monument bleibt und nie
National Park wird. Das kann man dem ungewöhnlichen Treppenhaus nur
wünschen!
Weil uns das GSENM so angenehm überrascht hat, fahren wir, den im
Reiseführere sehr empfohlenen 30 mi langen Burr Trail. Eine
Stichstraße durch roten Fels, entlang eines herstlichen, noch immer
sonnigen Tals. Der rote Fels ist durchlöchert und sieht manchmal so
aus als würde man durch ein Blutgefäß surfen……..!Ist das
vorstellbar? Wer surft mit?
Nun geht es erneut auf der spekakulären 12 Scenic Byway auf den
nächsten NP zu. Scenic Byway heißt, wenige km fahren, anhalten,
aussteigen, schauen, bewundern, sprachlos sein, Foto !!!, und weiter
gehts mit „Scenic Byway“.
Capitol Reef NP
Eine riesige Falte in der Erdkruste bildet das 160 km lange
Rückgrat des Capitol Reef. Als sich das Colorado Plateau zu heben
begann, wurden die bunten Gesteinsschichten zu einer riesigen
Steinfalte aufgeworfen. Ein spektakuläres, erodiertes Wirrwarr an
bunten Klippen, massiven Wölbungen und in den Himmel ragenden
Spitzsäulen.
Eine 40 km lange Tour durch den Park führt uns zu den
verschiedenen Viewpoints. Einige Steinformationen sehen aus wie ein
Kloster oder ein Kastell. Manch gelbe Sandsteinwand sieht aus wie von
Säure zerfressen. Immer wieder anders und nichts ist unmöglich.
Die Hickmann Bridge, eine natürliche Felsbrücke, erwandern wir
am späten Nachmittag.
Valley of the Goblins SP- eine Zwergenspielwiese
Mitten in der Utah Wüstenlandschaft liegt das Valley of the
Goblins, ein ganz bezaubernder State Park. Bei der Anfahrt, fährt
man auf einen roten, kantigen, völlig alleine stehenden
Steinmonolithen zu. Am Parkplatz steigt man aus und findet sich in
einer einzigartigen Zwergenspielwiese wieder. Als hätte jemand
hunderte von Kindermilchzähnen ausgekippt. Unglaublich, was die
Natur hier wieder hinterlassen hat. Rote Sandsteine die ausschauen
wie Champignons, Steine geformt wie Bischofsmützen. Unglaublich!
Dieser Abenteuerspielplatz ist offensichtlich bei amerikanischen
Famlien sehr beliebt und was uns besonders erstaunt, er wird auch
durchaus als solcher genutzt.
Überall rennen und verstecken sich Kinder und werden von
Erwachsenen gesucht. Ein richtiger Adventur /Outdoorspielplatz, von
Mutter Natur geschaffen, so soll es sein!!!
Canyonsland NP – der Colorado übt für den Grand Canyon
Hier haben der Colorado und der Green River tiefe Canyons in das
Colorado Plateau geschnitten. Dieser NP hat drei Zugänge, wovon nur
zwei mit normalem PKW ereichbar sind, der dritte ist nur mit 4x4
zugänglich.
Die Region „Island in the Sky“ ist eine weitläufige Hochebene
mit vielen spektakulären Ausblicken auf den White Rim, eine
Sandsteinabbruchkante rund 360 Meter unterhalb des Plateau.
Unser erster Tag im Canyonlands NP beginnt um 5.30 Uhr am Mesa
Arch. Hier soll der Sonnenaufgang den Arch von unten beleuchten und
der Morgen über dem Canyonland ein besonderes Erlebnis sein. Wir
starten mit Stirnlampen (unsere Österreichischen Freunde sagen dazu
„Hirnbirn“ ) Stativ, Kameras etc den kurzen Weg zum Mesa Arch und
sind rechtzeitig da. Etwa 10 bis 15 andere „Wichtigtuer“ haben
derweil sämtliches Kameraequipment in Stellung gebracht. Ein
deutsches Yupi-Päarchen ist bereits seit mind. 1 Std knieend in
Poolposition……., beide!!! vor sich eine Luxuskamera auf eben
solchem Luxusstativ, unterhalten sich ( immerhin und dem Augenblick
gerecht, leise ) nur, über die soeben gewählte Blende…….
Pfuideifel!, und Hochachtung vor den Leuten, die diese Fotos
bewundern müssen!!!
Mich würgt es in diesem Moment und all die geschossenen Fotos
widern mich an! Zudem tauchen jetzt auch noch meine asiatischen
Freunde auf, wie immer lautstark!
Harold schießt von völlig unspektakulären Positionen, sicher
die besten Fotos des Morgens ( es ist der 30. Okt 2017 ) und ich
kämpfe mit einem Widerwillen gegen die unsagbare Flut von Fotos an
und versuche, mich auf den beginnenden Tag an einem besonderen Ort zu
freuen.
„Der frühe Vogel hat schon was“ und wir fahren gleich an den
Grand View Point Overlook am Ende der Straße. In der Morgensonne tut
sich ein wunderbarer Blick auf den Zusammenfluß von Green und
Colorado River auf. Wir gehen den White Rim Trail am Colorado River
entlang und genießen die herrlichen Ausblicke auf diesen großartigen
mäandernden Fluß mit seiner weißen Abbruchkante.
Am nächsten Overlook liegt uns der Green River, in einem völlig
anderen Umfeld, zu Füßen.
Der nächste Aussichtspunkt bietet uns ein Rätsel. Auf der
Schautafel ist erklärt, dass bis heute unklar ist wie dieser Krater
entstand. Wir wandern hinauf auf den Upheavel Dome und blicken in
einen Krater aus weiß/blau/grünem Gesteinsmehl. Auch wir lösen das
Rätsel nicht, bewundern aber den farbenprächtigen Anblick.
An allen Aussichtspunkten hat man immer einen Blick auf den 160 km
langen White Rim Road, eine Gravel Road, für die man ein Permit
braucht und nur mit 4x4 gefahren werden darf. Das muss ein erhebendes
Erlebniss sein, durch diese Landschaft zu kurven!
Unseren zweiten Tag im Canyondsland NP, verbringen wir einige Tage
später, denn der Zugang zum „Needles District“ liegt sehr viel
weiter südlich und der Arches NP liegt auf dem Weg dahin, genau
dazwischen.
Arches NP – Bögen und Fenster
Er bewahrt die weltweit größte Konzentration an natürlichen
Steinbögen, die durch Erosion und Verwitterung ständig neu
entstehen und vergehen.
Gleich am Parkeingang windet sich die 20 mi lange Stichstraße
hoch hinauf durch roten Fels hindurch. Wir fahren die Viewpoints an
und wandern unter verschiedenen Arches hindurch. Doch die
spektakulärsten Exemplare liegen nicht an der Straße und sind nur
über kürzere oder längere Fußmärsche erreichbar.
Am Nachmittag
machen wir uns auf den Weg zum viel fotografierten Delicate Arch.
Über eine langgezogene, glattgeschliffene Felsplatte geht es hinauf.
Die 3 km ziehen sich, denn es geht stetig bergan. Oben angekommen tut
sich urplötzlich der Blick auf den schönsten aller Arches, über
einer trichterartig ausgewaschenen Felsfläche, auf. Ein echter
Kraftort, an dem der Delicate Arch steht und die Abendsonne tut ihr
übriges noch dazu.
Die Parkstraße endet am Trailhead für den Devils Garden, dem
Gebiet mit den meisten Felsbögen und gehört natürlich zum Arches
Pflichtprogramm. Wir starten am Vormittag, denn der Trail ist mit 4-5
Std ausgewiesen. Zuerst erreichen wir den Landscape Arch, mit 92 m
einer der größten natürlichen Bögen weltweit. Der blaue Himmel
rückt ihn heute fotogen ins rechte Licht.
Ab hier entpuppt sich der Trail zu einem rauhen Geländepfad, der
Trittsicherheit und Kondition erfordert. Über langgestreckte
Felswülste geht es hinweg und ständig könnte man die Kamera
zücken. Mit einem dramaturgischen Höhepunkt, endet der durchaus
alpine Trail, am Double-O-Arch.
Canyonlands NP, 2. Teil - The Needles
Auf dem Weg in den Needles District, dem zweiten Zugang in den NP,
kommen wir am Newspaper Rock, einer Felswand voller Petroglyphen,
vorbei. Ein Fels der Geschichten aus dem Alltag der Indianer erzählt.
Charakteristisch für diesen Teil des Canyonlands NP sind die
Needles, hochaufragende Felsnadeln dicht aneinander gereiht.
Felsnadeln mit weißen Hauben obenauf, die an Champignons erinnern.
Schon wieder Steine und Felsformationen und doch kann man sich der
Faszination nicht entziehen.
Mesa Verde NP – Grüner Tafelberg
Der Nationalpark im südwestlichen Bundesstaat Colorado ist
kulturhistorisch der bedeutsamste NP der USA und wurde zum Schutz
eines archäologischen Ortes eingerichtet. Mesa Verde ist ein dicht
bewaldeter Tafelberg und liegt auf 2600 m. In den Canyons dieser
Tafel entdeckte man erst Ende des 19. Jahrh die sogenannten Cliff
Dwellings, unter höhlenartigen Überhängen angelegte
Felsbehausungen. Sie wurden von Stämmen der Anasazi vor rund 800 J.
errichtet, aber noch vor Entdeckung Amerikas aufgegeben.
Über den Parkstraßen Loop kann man die verschiedenen Cliff
Dwellings anfahren und sich ein Bild der Anasazi Kultur machen. Die
in den Pueblos wohnenden Indianer, waren in den Karl May Büchern die
Guten, die Winnetou beim Kampf gegen die Bösen unterstützt haben.
Wir parken an den Cliff Dwellings und schauen über das Fernglas
in die Felswohnungen, als eine Stimme aus dem Hintergrund ruft: „Wem
gehört denn das Auto mit dem LAUfer Kennzeichen?“ JA….uns! „Ja
wie geil ist das denn“, ruft die quirlige Julia und ist voller
Freude. Julia, eine Amerikanerin, hat mit ihrer Familie 10 Jahre in
Herzogenaurach gewohnt und kennt sich folglich mit fränkischen
Autokennzeichen bestens aus. Ja und wie kommt euer Auto……..wie
lange…….das Übliche zum wievielsten Mal…….schlaft ihr hin
und wieder in einem Motel??? NEIN, bisher schlafen wir ausschließlich
in unserer LAU.BE!!! Die will Julia nun von innen sehen…….na
da hat Julia dann Verständnis, dass wir nicht ins Motel wollen!
Nette Begegnung mit Amerikanern, die wissen was Franken
ausmacht!!!
Nun geht es noch einmal zurück nach Utah um auf der spannenden #
95 bis an den Colorado River zu fahren. Eine landschaftlich äußerst
reizvolle Strecke am White Canyon entlang. Auf der Brücke über den
Colorado River hat man einen fantastischen Blick in diese massige
Felsschlucht und hinunter in den Fluß.
Am Natural Bridge SP fahren wir
den Loop Drive und halten an den drei natürlichen Brücken des White
Canyon an.